Ein Buch mit einer ganz besonderen Atmosphäre

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gaensebluemche Avatar

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Ich habe schon viele Jugendbücher gelesen, auch solche, deren Handlungsort unter anderem ein Studentenwohnheim in den USA ist. Ich habe aber noch nie ein Jugendbuch gelesen, das fast ausschließlich in einem solchen Studentenwohnheim spielt, noch dazu im tiefsten Winter, wo sich außer der Protagonistin niemand sonst in der Unterkunft befindet. Zu wissen, dass man als Leser zusammen mit der Ich-Erzählerin völlig allein in diesem Gebäude ist, hat für eine unglaubliche Atmosphäre und Spannung gesorgt. Ich fand es so besonders, zusammen mit Marin durch die verlassenen Flure zu streunen, in den Wasch- und Aufenthaltsräumen nur zu zweit zu sein.

An dieser besonderen Atmosphäre ändert sich etwas, als Marins Freundin Mabel zu Besuch kommt. Dennoch habe ich das Lesen weiterhin sehr genossen. Mit Mabels Auftauchen wird ein Thema eingeführt, das ich anhand des Klappentextes so nicht erwartet hätte. Und gleichzeitig wird der Leser zusammen mit Marin mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, in der ihr Großvater eine große Rolle spielt. Ich fand es so spannend, mit jedem neuen Kapitel zwischen der Gegenwart und der näheren Vergangenheit hin und her zu wechseln und mehr über Marin als Ich-Erzählerin und ihr Leben bei ihrem Großvater zu erfahren.

"Alles okay" ist ein bewegendes und stellenweise sehr dramatisches Buch über ein Erwachsenwerden, das herausfordernd, schmerzhaft und nicht immer einfach ist, bei dem aber stets ein Funke Hoffnung bleibt. Es hat mich sehr berührt.