Ungewöhnliches, das im Gedächtnis bleibt

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xirxe Avatar

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Wie erzählt man eine Geschichte, die praktisch altbekannt ist, dennoch so, dass sie im Gedächtnis bleibt? Vielleicht wie Marie Gamillscheg, die Autorin dieser Leseprobe. Denn der Inhalt ist erst einmal nichts Ungewöhnliches:
Irgendwo im ländlichen Raum liegt ein Dorf, angesiedelt an einem Berg, über dem eine Art Mantel des Schweigens liegt. Vor Jahren hat ein Journalist sich offenbar das Vertrauen der Bewohner erschlichen und danach einen Artikel veröffentlicht, der dazu führte, dass der Frieden dort nachhaltig gestört ist. Je weiter die Jahre fortschreiten, desto verlassener wirkt und wird es und als zudem ein junger Bewohner bei einem Unglück stirbt, trifft es Alle tief ins Herz - es war einer von ihnen.
Die Autorin hat eine sehr ungewöhnliche Art zu erzählen. Es gibt keinen festen Bezugspunkt, von dem aus berichtet wird; die Perspektiven wechseln scheinbar spontan, sodass kaum ein ruhiger Lesefluss entsteht. Doch mich hat diese Schreibweise sehr beeindruckt, ich glaubte die Anspannung, die in dem Dorf herrscht, förmlich zu spüren.
Zu gern würde ich wissen, was es mit dem Journalisten und auch den weiteren Dorfbewohnern auf sich.