Ein tolles Buch!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
blauer_regen Avatar

Von

Das Buch "Alles was glänzt" stammt aus der Feder von Marie Gamillscheg, erscheint im Frühjahr 2018 im Luchterhand Verlag und umfasst 221 Seiten.
Dieser ungewöhnlich geschriebene Roman spielt in den Bergen, genauer in einer kleinen Gemeinde. Vormals wurde hier Bergbau betrieben und der Ort erblühte im wirtschaftlichen Aufschwung. Doch nun, da die Stollen verwaisen, erstirbt das Leben im Ort. Hinzu kommt, dass die Gemeinde von einer selbstgemachten Naturkatastrophe bedroht wird, denn der ausgehöhlte Berg droht zusammenzubrechen und das Dorf zu begraben. Einfühlsam beschreibt Gamillscheg an wenigen exemplarischen Bewohnern den Umgang mit der Bedrohung. Ihnen gegenüber stellt sie Merih, der einen Sommer oben bei den Bewohnern im Ort verbringt und dem drohenden Untergang etwas Positives entgegenstellen soll.
Wir haben es hier mit einem Roman zu tun, den man nicht mal ebenso schnell durchliest. Der Autorin ist es gelungen, die handelnden Charaktere sehr gut zu beschreiben und durch ihr Schicksal wird man regelrecht mitten ins Geschehen gezogen. Da zwischen den Protagonisten hin- und hergeswitcht wird, schwankt man von euporischem Tatendrangen über Fluchttendenzen bis hin zu totaler Ignoranz - für den Leser eine wahre Achterbahn der Gefühle.
Genießer stilistischer Mittel kommen in diesem Roman genauso auf ihre Kosten wie Freunde von sozialkritischer Literatur. Beides vereint die junge Autorin in ihrem Werk und bekommt daher von mir eine klare Leseempfehlung!