Impressionen vom Berg

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Da ist also dieser Berg - und irgendwo auf jenem Berg ein Örtchen; genauere Verortungen entsagt Marie Gamillscheg ihren Leser*innen zunächst. Sie erzählt von den Dorfbewohnern in kleinen Skizzen und Momenten, springt beständig durch ihr Personaltableau und schafft so einen multiperspektivischen Blick auf eine ganz eigene Dorfgemeinschaft.
Da sind die Wirtin der Dorfkneipe Espresso, da ist ein Regionalmanager, ein alter Mann, der sich entsinnt, wie früher ein Bergwerk am Ort war. Lauter verschiedene Personen, die durch den Berg und die Dorfgemeinschaft aneinandergekettet sind- Und über allem schwebt die Sage vom "Blintelmann", dessen mysthische Taten bis heute die Dorfbewohner beschäftigen.

Der jungen Debütantin (Jahrgang 1992) Marie Gamillscheg gelingt ein moderner Berg- und Heimatroman, der schön montiert ist und eine außergewöhnliche Stimme in der österreichischen Literatur darstellt. Für mich ist das Schreiben Gamillschegs am ehesten mit ihrer Landsfrau Vea Kaiser vergleichbar. Ein besonderes Buch!