Allein an der Algarve

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laleli Avatar

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Wieder mal eine Trennungsgeschichte: Nach dreißig Jahren Ehe haben Gleichgültigkeit und Überdrusss in der Beziehung von Clara und Werner die Oberhand gewonnen. So sehr, dass es eigentlich kaum erstaunlich ist, dass Werner sich in eine junge Brasilianerin verliebt und die Scheidung in die Wege leitet. Clara, die eigentlich nur noch Aversion gegen ihren Ehemann empfand, bricht darauf hin völlig zusammen: Nicht dass ihr noch viel an Werner läge...Jedoch die Tatsache, dass damit ihr scheinbar so gesichertes Leben in Trümmern liegt, versetzt sie in Panik.

Wahrscheinlich ist das auch ein Generationenproblem, aber als berufstätige Mutter habe ich eigentlich eher weniger Mitleid mit einer Frau, die nach dreißig Jahren gepflegten Nichtstuns (von Kindern ist in der Geschichte keine Rede) und systematischer Vernachlässigung nicht nur ihrer Ehe, sondern auch der eigenen Person - die gute Clara ist eine Schnapsdrossel ohne große eigene Interessen - einen Totalzusammenbruch erleidet, wenn sie in eine - immerhin abgesicherte - Zukunft ohne den ja ohnehin ungeliebten Ehemann entlassen werden soll.

Aber trotz meiner anfänglich recht starken Voreingenommenheit haben mich Bettina Haskamp und ihre Heldin Clara mit ihren witzigen und selbsironischen Schilderungen überzeugt. Nun möchte ich doch wissen, ob Clara noch die Kurve in ein selbst bestimmes Leben kriegt!