Lieber spät, als gar nicht!

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krimine Avatar

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Dieser Gedanke kam mir, als ich die Leseprobe beendet hatte. Aber fangen wir mal am Anfang an. Mein erster Blick auf das Cover. Lustig, dachte ich, wie die ältere Dame ihren wohlbeleibten Ehemann von sich fortrollt. Assoziationen stiegen in mir auf. Ich sah eine ländlich angehauchte Tragödie vor meinem geistigen Auge entstehen und begann den Klappentext zu lesen. Doch dieser wollte so gar nicht zu dem Bild passen, das ich mir bereits gemacht hatte. Die Leseprobe tat ihr Übriges. Meine ländlichen Assoziationen lösten sich in Wohlgefallen auf. 

 

Bettina Haskamp scheint mit ihrem Buch „Alles wegen Werner“ voll ins Schwarze zu treffen. Ob sie nun Clara und Werner heißen oder wie auch immer, die Welt ist voll von frustrierenden Ehearrangements. Das Thema ist bei Weitem nicht neu in der literarischen Umsetzung und doch ist der Autorin etwas gelungen, was nicht jeder in dieser Sparte schafft. Sie hat das weit verbreitete Dilemma neu aufgemischt, herrlich erfrischend und mit viel subtilem Humor. Ihre flüssige Art zu Schreiben tut ein Übriges.

 

Voller Schadenfreude wartet der Leser bereits am Anfang des Romans auf den Tag, an dem der Ehemann wie selbstverständlich zu seiner Frau zurückkehrt und sie ihn kurzerhand vor der Tür abfertigt. Und genau das hat Bettina Haskamp mit „Alles wegen Werner“ geschafft. Ein Griff ins volle Leben und ein Leser der sich mit der Geschichte bereits nach den ersten Zeilen arrangiert. Ein Buch, dass Frau sich einfach gönnen sollte.