schuld sind meistens zwei

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schlumeline Avatar

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an einer Trennung. Das spiegelt sich auch in diesem Buch schon ziemlich zu Anfang wieder. Zwar ist der beschriebene Ehemann Werner wohl ein ausgemachter Fiesling, dennoch hat sich auch Clara als seine Ehefrau wohl schon zu Anfang der Beziehung völlig falsch verhalten. Werner ist ein Macher. Er hat eine Firma aufgebaut, offensichtlich Einiges an Rücklagen geschafffen und sich dann mit seiner Frau ein Haus an der Algarve zugelegt, nachdem er den Betrieb abgestossen hat. Nun lebt er für seine Freizeit. Seine Frau hat nie ein eigenes Leben aufgebaut. Sie hat immer alles getan und war für Mann und Haushalt da. Kein eigener Job, keine eigenen Freunde und eigentlich kein eigenes Leben. Nun, da ihr Mann nicht mehr über die Firma zu bestimmen hat, bestimmt er eben über sie und da sie das nicht ertragen kann, flüchtet sie sich in eine Welt aus Alkohol und Schmerztabletten.

Plötzlich gibt es keinerlei Gemeinsamkeiten mehr und zu allem Überfluss reist Werner nach Brasilien (ein großer Reisetraum von Clara seit jeher) und lernt dort eine junge Brasilianerin kennen. Wie üblich: Alter Mann trifft junge Frau, natürlich wahre Liebe und die Alte wird zum Teufel gejagt.

Clara kann das alles nicht begreifen, obwohl sie tief in Ihrem Innern schon selbst öfter an Trennung gedacht hat, diese aber nicht umsetzen konnte. Jetzt muss sie auf eigene Füsse kommen. Wird sie das meistern??

Die Autorin schafft es sich in beeindruckender Art und Weise in die Gefühlswelt von Clara hineinzuversetzen. Auch wenn dieser Frau klar ist, dass sie in ihrem Leben einiges falsch gemacht hat, so fällt es ihr dennoch schwer die Fehler wirklich einzugestehen und an sich zu arbeiten. Eine Flucht aus der Realität ist hier für sie der Weg des geringsten Widerstandes.

Der Roman macht Lust mehr zu erfahren über das weitere Leben von Clara. Solche Geschichten gibt es zwar in ähnlicher Form schon hundertfach; dennoch wächst einem Clara mit ihrer Unbeholfenheit schon auf den ersten Seiten der Leseprobe ans Herz.