Eine neue Chance

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bartie Avatar

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Werner, vierzehn Jahre älter als Clara, lernt eine noch jüngere Frau kennen und für sie beendet er diese Ehe, die sowieso keine richtige Ehe mehr war. Beide Eheleute gingen sich so gut es ging aus dem Weg, Werner unternahm viel allein und Clara suchte Trost im Alkohol. Trotzdem ist die Trennung für Clara sehr schmerzhaft und sie hat Angst um ihre Zukunft.
Eine Scheidung ist immer ein Schock, egal nach wie viele Ehejahren. Und dass man nach jedem Verlust trauert, ist auch völlig menschlich. Deswegen kann ich die Reaktion von Clara auf das Ende ihrer Ehe gut nachvollziehen. Und es ist gleich, ob mir ihr Benehmen gefällt oder nicht. Viel wichtiger ist es, dass sie sich aufrappeln konnte, dass sie Mitteln und Wege gefunden hat über ihr Leben selbst zu bestimmen. Sie hatte viel Glück gehabt: Freundliche, hilfsbereitete Nachbarn, eine neue Freundin, ein eigene „Hütte“, wo sie das Erlebte verarbeiten konnte, einen treuen Freund – ihr Hund Tom. Und was nicht ohne Bedeutung war: die finanzielle Unabhängigkeit.
Diese neue selbstbewusste Clara bekam auch Chancen ihr Gefühlsleben neu zu ordnen. Und was ich sehr gut finde: Sie hat alle Chancen, die ihr das neue Leben bot, ausgenutzt.
Ein sehr kluges realistisches Buch. Mit viel Gefühl und Humor schildert die Autorin Claras Erlebnisse. Die Geschichte ist sehr interessant, so was kann jeder Frau passieren. Und auch die wunderschönen bildlichen Beschreibungen von Portugal wecken im Leser die Lust auf eine Reise dorthin. Besonders romantisch fand ich die Geschichte mit blühenden Mandelbäumen.

 

bt