Krise als Chance

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
anonymous Avatar

Von

„Alles wegen Werner“ von Bettina Haskamp erzählt die Geschichte von Clara und ihrem unfreiwilligen Neuanfang im Leben.

Clara ist Anfang 50 und seit fast 30 Jahren mit Werner verheiratet. Ihre Ehe ist nicht gerade das, was man eine glückliche Ehen nennt, sie flüchtet sich in Alkohol und redet mit ihrem Hund Tom anstatt mit ihrem Mann, der auf mich einen sehr dominierenden, schikanierenden Eindruck macht. Und doch, obwohl Clara nicht glücklich ist, bleibt sie bei ihrem Mann und findet Ausreden, warum sie nicht gehen könne.  Doch ein Wechsel scheint in Sicht, als Werner nach einem vierwöchigen Brasilien-Aufenthalt, natürlich ohne sie aber mit einem Freund,  zurückkehrt und wie ausgewechselt erscheint. Doch die neue Aura heißt Laura, und so teilt Werner kurzerhand mit, dass er das Haus verkaufen wird um in Brasilien ein neues Geschäft zu eröffnen und ganz nebenbei erwähnt er auch noch, dass er die Scheidung eingereicht hat.

 

Clara ist somit gezwungen, sich nach einer neuen Bleibe umzusehen. Doch dies ist nicht ihr einziges Problem, den obwohl sie schon seit 15 Jahren in Portugal lebt, spricht sie die Sprache kaum und auch ein Trennungsschmerz will verarbeitet sein. Und so kauft Clara kurzerhand eine kleine Hütte mit Land in Alentejo, wo sie sich zuerst einmal mit ihrem Hund verkriecht und sich dem Alkohol und den Zigaretten widmet. Doch mithilfe eines älteren Ehepaares findet sie zurück ins Leben und lernt zu Leben.

Mir hat das Buch sehr viel besser als die Leseprobe gefallen. Es ist in einer sehr schlichten ruhigen Art und Weise geschrieben und sehr flüssig zu lesen, weswegen ich auch nach zwei Tagen mit dem Lesen fertig war. Recht gut gefallen haben mir, die Stellen, an denen Claras Selbstironie zutage tritt und auch an denen sie einfach menschlich reagiert und auch einmal ihre Wut herauslässt. Besonders über den Schluss konnte ich herzlich lachen.

Das Cover gefällt mir hingegen nicht so gut, da es mit dem Buch meiner Ansicht nach, sehr wenig zu tun hat. Werner kommt in dem Buch zum Glück nicht besonders häufig vor. Und auch die Landschaften von Alentejo habe ich nicht so grün in Erinnerung.

Alles in allem hat mir das Buch recht gut gefallen, das einzige was ich zu bemängeln habe, ist, das mir Clara in dem Buch zu häufig raucht und es für mich schon fast einer Raucherwerbung gleichkommt, was ich schade finde, den die Alkoholexzesse halten sich dezent im Hintergrund