Auf die Frau kommt es an

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Alligatoren

1920er, Branchville (Südstaaten): Drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können treffen aufeinander. Gertrude Pardee, die sich und ihre vier Töchter vor ihrem alkoholsüchtigen Ehemann und dem Hunger zu schützen versucht. Anni Coles, Plantagenbesitzerin und ebenfalls Mutter, die einen größeren Feind hat, als sie denkt und ihrem jüngsten Sohn bereits auch das Leben kostete. Und die farbige Oretta Bootles, in erster Generation von der Sklaverei befreit und Haushälterin der Coles, die mehr sieht als nur die reale Welt.
Als Oretta Gertrudes jüngste Tochter bei sich aufnimmt, finden diese drei Frauen zueinander. Denn sie alle haben eins gemeinsam: die unstillbare Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung in einer Männderdominierten Welt.

Mit ihrem Schreibstil hat Deb Spera mich in ihren Bann gezogen. Die Wechsel der jeweiligen Sichtweisen der drei Frauen, sowie die zur jeweiligen Person passenden Ausdrucksweisen machen die Geschichte sehr lebendig und fesselnd. Zudem werden die damaligen Lebensumstände wie Krankheit, Armut und Stellung der einzelnen Personen innerhalb der Gesellschaft einem gut nahe gebracht. Deb Spera versteht es, die Geschichten der Einzelnen spannend zu erzählen und dabei nicht den Faden zu verlieren. Vor allem bleibt es bis zum Ende hochemotional. Der Titel ist passend, wobei er für mich im großen Gegensatz zum Cover steht. Das Cover erinnerte mich eher an "Unsere Kleine Farm", sprich ich erwartete eine eher friedlichere Geschichte mit nicht viel Tiefgang.

Ich finde, das "Alligatoren" ein sehr lesenswertes Buch ist und würde es jeden an das Herz legen, der auch gerne etwas ernstere und historische Bücher mag.