Eine echte Perle der Literatur

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isaba Avatar

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Ich habe das Buch "Alligatoren" von Deb Spera gerade zuende gelesen und bin absolut begeistert, gerührt und beeindruckt.

Die Geschichte spielt in den USA der 1920er Jahre. Getrude lebt ein trostloses Leben mit ihrem brutalen Ehemann in den Sümpfen und versucht alles, um ihre vier Kinder nicht an den Hungertod zu verlieren. Dabei schreckt sie auch vor extremen Entscheidungen nicht zurück. Annie lebt als Plantagenbesitzerin und Geschäftsfrau ein auf den ersten Blick sorgenfreies Leben. Und doch leidet sie große Qualen, weil ihre Familie auseinander bricht und sie machtlos dagegen scheint. Und schließlich Oretta, die als erste Schwarze nach Ende der Sklaverei für Annie und ihre Familie als Köchin arbeitet und unter der Rassentrennung sowie ihrer persönlichen Familientragödie leidet.

Diese drei Frauen könnten unterschiedlichen kaum sein und sind dennoch in der Geschichte untrennbar miteinander verwoben. Zu Beginn gibt es kaum einen Zusammenhang zwischen ihnen, im Laufe der Geschichte jedoch können alle drei durch ihre persönliche Stärke und ihre Liebe zu ihren Familien den anderen beiden auf die ein oder andere Weise die Seele retten.

Wunderschön beschreibt die Autorin aus wechselnden Perspektiven der drei Frauen, wie schwer das Leben auf den Plantagen in den 1920er Jahren war. Dabei passt sie ihren Schreibstil gekonnt an die gerade erzählende Figur an, so dass man mitfühlt und die Geschichte richtig miterlebt. Die Erzählstränge sind hervorragend verwoben und ziehen in ihren Bann. Über das gesamte Buch hinweg bleibt Spera diesem Stil treu und schafft damit eine außergewöhnliche Geschichte über Nächstenliebe und Courage, die ihresgleichen sucht.

Mir wird dieses Buch in bester Erinnerung bleiben und ich werde es wärmstens weiter empfehlen.