Im Sumpf überleben

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wilde hummel 1 Avatar

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Der erste Roman von Deb Spera ist gleich ein großes Buch geworden und erzählt drei Frauenschicksale in den Südstaaten um das Jahr 1920. Sie lässt die drei Frauen abwechselnd ihre Erlebnisse erzählen und dadurch entsteht ein dichtes und emotional bewegendes Epos. Durch das Verbinden der drei Perspektiven und der drei sehr unterschiedlichen Lebenswelten werden die Leser in eine Südstaatenwelt versetzt, die geprägt ist von männlicher Dominanz, sozialer Unterschiede und Einfluss der Kirche. Die Frauen erzählen ihre Geschichte in ihrer Sprache, die einfach ist und dabei zu sehr lebendigen Bildern wird. Gertrude befreit sich mit Gewalt aus der Gewalt ihres Mannes, Annie spät aber dann mutig aus dem Wegsehen und Verschweigen eines dunklen Familiengeheimnisses und Retta als schwarze Hausangestellte übernimmt neben der Fürsorge auch die Verteidigung. Das Thema Armut und die Anstrengung, die Kinder in ein gutes Leben zu bringen ziehen sich als Faden durch den Roman. Keiner erhält, was er verdient, aber man kriegt, was man eben kriegt - und macht das Beste draus.