Südstaatenkino

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karina keks Avatar

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Deb Spera hat hier einen großartigen Roman über die Südstaaten geschrieben. Bestimmt ist das Lesen keine leichte Kost, aber für mich war diese Geschichte dreier so unterschiedlichen Frauen sehr spannend und atmosphärisch.

Vor fast hundert Jahren in den Südstaaten lebt Gertrude mit ihrem trunksüchtigen und gewaltbereiten Mann in armseligen Verhältnissen. Die Mutter versucht alles um ihre Kinder durchzubringen. Auf der Jagd nach Alligatoren durch einen Unfall kommt ihr Mann ums Leben. Die reiche Frau des Plantagenbesitzers Annie, leidet sehr darunter dass einer ihrer Söhne früh starb, zu ihren Töchtern hat sie kaum Kontakt, was sie ebenfalls sehr traurig macht. Auch Oretta als schwarze Hausangestellte hat es nicht leicht, obwohl die Sklaverei offiziell abgeschafft wurde.
Oretta passt auf Gertrudes jüngste und kranke Tochter auf, damit diese bei Annie arbeiten kann. Durch Krankheit, Umweltkatastrophen, schreckliche Entdeckungen, viele Notlagen gebeutelt, verbünden sich diese drei sehr unterschiedlichen Frauen. Und das zu einer Zeit, zu der Frauen von Männern unterdrückt werden.
Die Autorin schreibt so, dass man direkt den Sumpf riecht, die Alligatoren hört, das Leid vor einem spüren kann. Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte wird jeweils aus der Sicht der drei einzelnen Frauen geschrieben. Das macht das Lesen sehr spannend, fühlt man doch den Unterschied der Frauen so am besten, Unterschiede in Bildung, Herkunft, Vorgehensweise.
Selten hat man Geschichte von Unterdrückung so hautnah mitbekommen beim Lesen.
Für mich eine klare Leseempfehlung.
Hervorheben möchte ich vor allem auch das wunderbare Cover!