Düsteres Märchen über zwei Kinder auf einer einsamen Insel im See

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berni47 Avatar

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Die sechzehn Jahre alte Juno und ihr zwölf Jahre alter Bruder Boy leben mit ihren Eltern auf einer Insel im See. Seit zwölf Jahren haben sie die nicht verlassen. Nur ihr Vater fährt einmal im Monat mit dem Boot hinüber, um Vorräte zu besorgen. Sonst versorgt die Familie sich selbst. Den Kindern haben die Eltern Furcht vor der Außenwelt eingetrichtert. Dort leben die Fremdlinge, die sie foltern und ermorden wollen.
Auf der Insel leben die Kinder in einer Idylle. Sonntags gibt es selbst gebackenen Kuchen mit frischen süßen Blaubeeren und Spiele am Nachmittag. Juno mag die Enten im Waldsee. Nur schwimmen können ihr Bruder und sie nicht.
Die Leseprobe ist mehr Märchen als typischer Thriller. Aber ein Märchen von der düsteren Sorte wie in den Schauergeschichten, die die Grimmschen Märchen im Original sind. Daran erinnert auch das Zitat von Andersen, mit dem das Buch beginnt, und das Cover. Das bildet ein kleines Holz-Haus im Wald ab.
Denn Juno und Boy glauben die Geschichten der Eltern. Von Nord- und Südland handeln die. Von Wächtern, die sie schützen, und Fremdlingen, die ihnen nach dem Leben trachten. Mir ist aber klar, dass die Kinder über die Außenwelt belogen wurden, um sie auf der Insel zu verstecken. Doch trotz der Angst vor den Fremdlingen wächst in den Kindern der Wunsch die Welt jenseits der Insel zu sehen.
Da Juno und Boy sich nicht ähnlich sehen, sie sind wohl keine Geschwister. Wurden Juno und Boy von Vater und Mutter als Kinder entführt? Am Ende der Leseprobe wird Juno durch eine Verkettung unglücklicher Umstände von Onkel Ole gesehen. Der kommt jeden Montag auf die Insel, um die Post zu bringen. Wird Ole sie mit zum Festland nehmen?