Auf den Punkt gebracht und fesselnd, jedoch auch mit kleinen Schwächen

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spannungsjaegerin Avatar

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Ich habe das Buch von Ivar Leon Menger in der Vorschau gesehen und sowohl das Cover als auch der Klappentext haben schnell meine Vorfreunde auf das Buch geweckt. Mit etwas mehr als 300 Seiten ist der Thriller nicht wirklich umfangreich, weswegen ich es unteranderem sehr flott durch hatte.

Der Leser begibt sich auf eine einsame Insel auf der die 16-Jährige Juno mit ihrer kleinen Familie, bestehend aus ihrem 12-Jährigen Bruder und ihren Eltern, lebt. Dort herrschen für die beiden Kinder strikte Regeln, den ihr beider Leben hängt davon ab, dass sie bloß niemand entdeckt. Während Juno ihr ganzes Leben bis jetzt auf der Insel verbracht hat, wird ihre Neugier auf die Welt draußen von Tag zu Tag größer und damit wächst auch die Gefahr für sie und ihre Familie...

Der Inhalt verspricht schon Gänsehaut, aber auch der Einstieg in das Buch hat mich vom ersten Moment gepackt und nicht mehr losgelassen. Ich habe das Buch an einem Abend durchgelesen und das spricht schon für sich. Leon Ivar Menger ist es von der ersten Seite an gelungen die Erzählperspektive der 16-Jährigen Juno einzufangen und an den Leser heranzutragen. Während Juno für ihr Alter noch sehr naiv handelt, konnte ich jede Handlung von ihr nachvollziehen, wenn man im Hinterkopf behält, wie sie auf der einsamen Insel aufgewachsen ist. In dem einen Moment habe ich mich beim Augen verdrehen erwischt und im anderen Moment hat sich das ganze für mich genau richtig angefühlt. Die Erzählperspektive wurde mit Juno passend gewählt und ich fand es auch gut, dass diese sich bis zum Schluss nicht gewechselt hat. Es ist keine Überraschung, dass auch der gesamte Schreibstil und die Gestaltung genauso überzeugen und fesseln kann. Bis zum Schluss hatte ich nicht einmal das Gefühl gelangweilt zu sein. Zwar bekommt die Insel und die restliche Umgebung nur sehr viel Aufmerksamkeit, aber anders hätte ich mich mehr gelangweilt.

Auf den rund 300 Seiten wird eine spannende und actionreiche Geschichte erzählt, die mich bis zum Schluss ein Stück weit unter Strom gesetzt hat. Ich habe in jedem Moment mit Juno mit gefiebert. Dabei ist keine Szene wie die Vorherige, wodurch einiges an Abwechslung herrscht und es nie eintönig wird und das obwohl sich die ganze Geschichte nur auf wenigen Quadratmetern abspielt.

Während die Gestaltung also alle Male fünf Sterne verdient und auch die Geschichte nur so vor Spannung sprüht, habe ich zum Schluss zwei Kritikpunkte, wodurch es für mich doch nicht für die vollen fünf Sterne gereicht hat.

Die Geschichte ist in drei Teile aufgeteilt. Während der erste Teil Fragen aufwirft, Spannung aufbaut und es dabei schon zu einem hohen Maß an Spannung kommt, stellt dieser die folgenden beiden Teilen sehr in den Schatten. So fand ich den Verlauf der Geschichte nach dem ersten Teil doch recht vorhersehbar und wurde zum Ende hin immer weniger überrascht. Ich hätte es mir eher anders rum gewünscht.

Obwohl ich das Buch sehr schnell durchgelesen habe, habe ich es aufmerksam gelesen und doch blieb bei mir die ein oder andere Frage und Ungereimtheit offen, so dass ich etwas enttäuscht das Buch beendet habe.

Fazit:

Der Autor bringt eine sehr gute Mischung für einen spanenden Thriller mit sich und konnte mich auch durchaus begeistern und fesseln. Die Erzählperspektive wurde richtig gewählt und perfekt umgesetzt. Bis zum Schluss passiert einiges und ich konnte das Buch bis zur letzten Seite nicht aus der Hand legen.
Leider war der erste Teil zu spannend, so dass es danach eher unspektakulärer wurde und für mich ein ganzes Stück vorhersehbar. Zum Schluss blieben auch die ein oder anderen Fragen und Ungereimtheiten offen, wo durch es für mich nicht ganz zu 5 Sternen gereicht hat.

Ein spannender und empfehlenswerter Thriller ist dem Autor mit diesem Buch aber dennoch gelungen!