Fesselnder Pageturner mit kleinen Schwächen!

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duenefi Avatar

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"Als das Böse kam" von Ivar Leon Menger ist im Juli 2022 als Taschenbuch mit 322 Seiten bei dtv erschienen.
Dieser Thriller ist das erste Buch des Autors, der jedoch schon äußerst erfolgreich als Autor und Regisseur verschiedener Hörspielserien ist.

Es geht die 16-jährige Juno, aus deren Sicht der Thriller geschrieben ist, um ihren 12-jährigen Bruder Boy und deren Eltern. Zusammen leben sie auf einer kleinen Insel inmitten von Wäldern, versteckt vor der Welt. Denn dort lauert das Böse...
Die Kinder sind hier geboren und aufgewachsen, sie kennen sonst nichts. Aber sie leben in ständiger Angst, denn von ihren Eltern wissen sie, dass sie in Gefahr sind...!

Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt und wirklich fesselnd geschrieben. Der Plot beschränkt sich auf wenige Protagonisten, diese lernt man dafür sehr gut kennen, besonders natürlich Ich-Erzählerin Juno. Deren Gedankengänge und Empfindungen empfand ich beim Lesen sehr intensiv, und ich finde die sich mit der näher kommenden Bedrohung stetig steigernde Spannungskurve super gelungen.
Die Welt wirkt durch Junos Augen betrachtet ganz anders, ein bisschen naiv und schlicht, aber sie kennt ja nichts anderes.
Wenn die Fremdlinge der Insel zu nah kommen, müssen die Kinder in einen Keller flüchten. Auch wenn sich Onkel Ole, der Postbote, nähert, müssen sich die Kinder verstecken. Jenseits der Insel befinden sich Nord- und Südland, was das Ganze ein wenig wie Fantasy erscheinen lässt.
Allmählich beginnt Juno, nicht mehr alles als gegeben hinzunehmen, sondern einiges zu hinterfragen, und die dunklen Geheimnisse der Eltern kommen nach und nach ans Licht...

Der Autor hat einige unverhersehbare Wendungen eingebaut, was das Geschehen faszinierend und den Thriller spannend macht. Außerdem hat Ivar Leon Menger die Atmosphäre unglaublich authentisch herübergebracht, besonders zu Beginn, was im dritten Teil des Buches jedoch ziemlich nachlässt. Leider war es zum Ende hin so, dass nicht alle der aufkommenden Fragen aufgelöst wurden bzw. was aufgelöst wurde, war teilweise nicht ganz schlüssig...
Im Finale wäre also sicherlich noch Potential gewesen, aber insgesamt hat mir "Als das Böse kam" sehr gut gefallen.