was lauert am anderen Ufer?

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elohym78 Avatar

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Juno und Boy wachsen zusammen mit ihren Eltern auf einer einsamen Insel mitten im Nirgendwo auf. Sie müssen sich still und vorsichtig verhalten, denn auf der anderen Seite des Wasser lauern Feinde, die sie töten wollen. Ihr Leben ist geprägt von Eintönigkeit und Angst und mit der Gewissheit, dass bei Entdeckung der Tod oder Schlimmeres droht. Doch was lauert wirklich auf der anderen Seite?

Ein blaues Holzhaus mitten im Wald. Von hohen Bäumen umsäumt, wirkt es düster und beklemmend auf mich, statt behaglich. Die Farbwahl ist dunkel gehalten, auch wenn eins der Fenster hell erleuchtet ist und somit eigentlich einladend wirken könnte. Doch irgendwie musste ich an das Lebkuchenhäuschen und die böse Hexe denken, die voller List und Bosheit auf willige Opfer wartet.

Ivar Leon Menger schreibt spannend und mitreißend! Er hat es ohne Probleme geschafft, den Spannungsbogen durchweg hoch zu halten und mich an seine Geschichte zu fesseln. Die Schilderung der Landschaft, der Natur und des Lebens der Familie ist ihm grandios gelungen. Ich fühlte mich wohl in der Umgebung, auch wenn ein latentes Gefühl der Bedrohung sich nicht abschütteln ließ. Ein einsames, aber schönes Leben. Wenn, ja wenn nicht die Bedrohung auf der anderen Seite des Wassers lauern würde. Ich muss gestehen, dass ich sehr lange überlegt habe, was diese Bedrohung sein könnte und vor allem, wann das Buch überhaupt spielt! Und dieses Rätselraten machte das Lesen noch spannender und interessanter! Erst nach und nach offenbarte Ivar Leon Menger das ganze Ausmaß der Bösartigkeit, die mir unter die Haut ging. Denn nichts, wirklich gar nichts ist so, wie es scheint!

Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht Juno. Ein 16jähriges Mädchen, das mit ihren Eltern und ihrem Bruder Boy auf einer einsamen Insel lebt. Das Leben ist schön, wenn auch eintönig. Doch Juno vermisst nichts, kennt sie doch nur ihr kleine Eiland. Doch es muss mehr geben, dass wird ihr immer bewusster, besonders in den Momenten, wenn Onkel Ole die Insel betritt. Außerdem erzählen ihre Eltern von einer anderen Welt, die bedrohlich am anderen Ufer lauert. Eine Welt voller Gefahren, denn ihr Vater hat als wahrer Held gehandelt und wird seit dem von den Fremdlingen verfolgt und von den Wächtern beschützt. Doch wer sind die Fremden und wer die Wächter? Die Neugierde plagt Juno. Sie will unbedingt die Insel verlassen und stellt alles in Frage, was sie seit Kindesbeinen von ihren Eltern gelernt hat. Von dem folgsamen Mädchen wandelt Juno sich zur rebellischen jungen Frau. Diese Entwicklung verfolgte ich mit Spannung, aber auch mit Sorge.

Mein Fazit
Ein Thriller mit vielen überraschenden Wendungen! Kaum Zeit zum Luft holen und absolut lesenswert!