Wem kannst du noch vertrauen? Achtung, es sind Spoiler enthalten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
chipie Avatar

Von

Es wurde wieder mal Zeit für einen richtig guten Thriller. Da fiel mir „Als das Böse kam“ ins Auge, das erste Buch aus der Feder von Ivar Leon Menger. Der Klappentext klingt vielversprechend: Die 16jährige Juno lebt mit ihrem kleinen Bruder Boy und ihren Eltern auf einer kleinen Insel. Den Kindern wird verboten, die Insel zu verlassen, da auf dem Festland die sogenannten Fremdlinge auf sie lauern und die komplette Familie auslöschen wollen. Doch plötzlich beginnt Juno zu hinterfragen, was die wirkliche Ursache ihrer Isolation ist. Stimmt es tatsächlich, dass die Fremden Rache für etwas nehmen wollen für etwas, das Junos Dad ihnen vor langer Zeit angetan hat? Oder steckt etwas ganz Anderes dahinter?

Mein Eindruck vom Buch:
Der Leser darf in diesem Werk den Teenager Juno in der Ich-Form begleiten. Ich liebe diesen Stil, so fällt es einem viel leichter, sich in die Lage des Protagonisten zu versetzen. Auch, wenn ich keine sonderlichen Sympathien für sie entwickelt habe, so hat diese Erzählart dazu geführt, dass ich zumindest vieles nachvollziehen konnte. Die Kapitellänge ist perfekt, so dass es möglich ist, dich auch mal zwischendurch in der Story zu verlieren. Der Spannungsbogen wird kontinuierlich immer weiter gespannt und ich war begeistert, als plötzlich eine komplette Wendung in der Geschichte eintrat. Junos Weg hat mich wirklich bis zur letzten Seite gefesselt und anfangs hätte ich nie gedacht, dass es so enden könnte. Jedoch habe ich auch einen Kritikpunkt: Die Hintergründe von Vater und Mutter blieben mir viel zu oberflächlich! Ich hätte sehr gerne mehr erfahren, wie es eigentlich zu dem ganzen kam. Vor allem, da es ja sehr wohl Anspielungen auf die Vergangenheit gab. Deshalb kam mir das Ende etwas zu abrupt. Ebenso hätte ich mir auch noch mehr Erläuterungen dazu gewünscht, wie genau die „Fremdlinge“ in den letzten Jahren „gearbeitet“ haben. Zudem stelle ich mir immer noch die Frage, ob denn Ruth tatsächlich mit Luca verwandt war. Wie passte er ins Bild, vor allem, nachdem er ja angedeutet hatte, dass er nicht mehr bei der Polizei arbeitet. Da sind leider zu viele offene Stränge und das fand ich sehr schade!

Fazit:
Ein absolut lesenswerter Thriller mit kleinen Schwächen. Für ein Erstlingswerk jedoch genial! Ich freu mich jetzt schon auf das nächste Werk von Ivar Leon Menger!