Als der Regen kam

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herbert grießhammer Avatar

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 Den Beginn der Leseprobe möchte ich mit der Ouverüre zu einer Oper vergleichen. Wie tragende Melodien werden die Hauptfiguren vorgestellt: Helen, die kranke Mutter, der Sohn Matteo und die beiden Herren Pius sowie Joseph Matter, sowie das Mädchen Alina. Wie so häufig bei Alzheimer-Erkrankten hat sich Helen in ihre eigene Welt zurückgezogen. Eine Welt, die uns nur schwer zugänglich ist. Der Freund Pius versucht ihr beizustehen, so gut er kann. Der Sohn Matteo, der seine Mutter seit zwei Jahren nicht gesehen hat, erschrickt bei einem Besuch über den Zustand seiner Mutter. Die Situation, die er vorfindet, überfordert ihn anscheinend. Auf einem gemeinsamen Spaziergang mit Matteo wird für Helen die Vergangenheit wieder lebendig. Hervorgerufen durch die sichtbaren Vorbereitungen zu einem jährichen Fest beginnt sie zu tanzen. Was sie sieht oder erlebt, weiß man nicht. 

Im nächsten Kapitel wird von dem etwa zehn-jährigen Mädchen Alina berichtet, welches seinen Nachbarn Joseph Matter zu seinem Opa erklärt hat. Die beiden scheint eine innige Zuneigung zu verbinden. 

Beide Geschichten haben zunächst nichts miteinander zu tun. Doch im weiteren Verlauf  wird sich das bestimmt ändern.

Eingangs habe ich den Beginn der Geschichte mit Musik verglichen. Musik, die eine gewisse Elegie oder Traurigkeit  vermuten lässt. Genausogut könnte man ein Gemälde als Vergleich benutzen. Den Rahmen geben die Personen um Helen herum. Sie selbst ist das Bild. Ein Bild, das beim Betrachten zerfließen, ja durchscheinend werden kann. Ob das Bild am Schluß zerstört wird, oder die Musik in einer Dissonanz endet, wird der Leser erst am Schluß der Geschichte erfahren.

Im Gegensatz zu anderen Leseproben, wird hier auf den ersten 35 Seiten schon sehr viel preisgegeben. Es ist viel Behutsamkeit und Einfühlung zu erkennen. Ein Buch, das es bestimmt wert ist, ganz gelesen zu werden.