Als der Regen kam

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Mauro kommt nach zwei Jahren das erste Mal seine nun demenzkranke Mutter besuchen, die nunmehr in einem Pflegeheim lebt. Mauro hat Angst vor der Begegnung, daher besucht er zunächst die alte Wohnung der Mutter, welche er im Laufe seines Aufenthalts räumen soll. Mauros Ängste bestätigen sich, denn Helen erkennt ihn nicht bei ihrem Treffen. Weiterhin wird von einem alten Freund aus der Vergangenheit Helens erzählt, Pius. Dieser besucht Helen regelmäßig, aber auch ihn erkennt sie nicht. Er hat offensichtlich einen Plan geschmiedet, welcher mit dem bevorstehenden traditionellen Jugendfest zu tun hat, in der Hoffnung dass Helen sich erinnert. Auch Pius ist krank. Als Mauro mit seiner Mutter spazieren geht und den Tanzboden auf dem Festplatz erreicht, auf dem das Jugendfest stattfinden soll, fängt Helen plötzlich zu tanzen an. Anschließend bekommt man einen Einblick in Helens Gedanken von damals. Sie kann sich selbst nur schwer aus dieser Erinnerung befreien und hält Mauro für den Kadetten von damals, mit dem sie getanzt hat. Sie ohrfeigt ihn.Als nächstes erfährt man von Jakob Matter und der kleinen Alina. Ist Jakob der Kadett von damals? 

Demenz ist ein sehr ernstes Thema, was mich selbst sehr nachdenklich macht. Ein guter Freund erzählt mir oft ein paar Anekdoten von den Begegnungen mit seinen dementen Großeltern. Da ist schon der ein oder andere Brüller dabei und wir lachen dann darüber, obwohl es in Wirklichkeit sehr traurig ist. Die Szene, in der Mauro sich an die Anfänge der Demenz seiner Mutter erinnert, mit all den lustigen Zetteln wie „Socken nicht in den Kühlschrank“, haben mich genau daran erinnert. Ich denke mit Schrecken an meine Oma, die jetzt über 70 und im Prinzip noch topfit ist und mit der mich so viele schöne Erinnerungen verbinden. Was wäre, wenn sie mich eines Tages nicht mehr erkennt? Oder was ist, wenn ich meine eigene Tochter eines Tages nicht mehr erkenne? Bei diesen Gedanken kommen mir die Tränen.

Ich erwarte einen sehr gefühlvollen und melancholischen Roman.