Einfühlsam und anrührend.

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keke Avatar

Von

 

Mauro Nesta kehrt in seine Heimatstadt zurück, doch diesmal ist alles anders als sonst, denn seine Mutter, die ihn vor zwei Jahren noch mit einer Tasse Filterkaffee erwartete lebt nun in einem Pflegeheim.

Außerdem muss Mauro auf dem Weg vom Bahnhof zum Heim entsetzt feststellen, das seine Rückkehr genau auf den Tag des Jugendfestes fiel. Sofort beschloss er, dieses Fest, dass Jugenderinnerungen in ihm weckt, zu ignorieren.

Warum?

 

Nach der kurzen Vorstellung von Mauro, wird Helen Nesta, seine an Demenz leidende Mutter in das Buchgeschehen eingeführt.

Die Beschreibung von Helen und ihrer Krankheit ist sehr einfühlsam und realistisch.

 

Auch Mauros in weiterem Verlauf der LP geschilderten Ängste, seiner Mutter nunmehr zum erstem Mal seit Ausbruch ihrer Krankheit gegenüberstehen, kann man sehr gut nachvollziehen.

Er ist bereits im Heim angekommen, weiß, er muss zu seiner Mutter gehen, ist aber blockiert.

Letztlich verschiebt er das Zusammentreffen auf den Nachmittag und beschließt, vorher noch in das Haus seiner Kindheit zurückzukehren.

 

Auch diese Rückkehr wird sehr einfühlsam beschrieben.

Doch warum lässt sich Tür zu seinem Kinderzimmer nicht mehr öffnen? Hat seine Mutter wirklich nur den Schlüssel verlegt?

 

Am Nachmittag dann die erste Begegnung von Mauro und seiner kranken Mutter und wieder wird die Situation und Mauros Empfindungen so realistisch beschrieben, dass man meint an Mauros Stelle der Kranken gegenüber zu stehen.

 

Er nimmt die Mutter mit auf einen Spaziergang und ahnt nicht, dass ihm Pius Kobelt, ein treuer Freund seiner Mutter heimlich folgt.

 

Als Helen mitten beim Spazierengehen zu Mauros Unverständnis  plötzlich anfängt zu tanzen, weiß Pius im Gegensatz zu Mauro genau, woran sich Helen erinnert.

 

Die Handlung macht dann einen Sprung und man lernt Alina und deren Ersatzgroßvater Jakob Matter kennen.

Alina freut sich auf die Teilnahme am Jugendfest klagt aber Jakob ihr Leid, dass sie nur ein rosa Haarband hat, wo doch alle zum Fest ein weißes tragen.

 

Jakob, der dem Kind nichts abschlagen kann holt aus einem Kästchen ein weißes Armband hervor und im weiteren Verlauf wird dem Leser klar, dass dieses weiße Haarband ein Geheimnis umgibt. Das Geheimnis einer offenbar unerfüllten Liebe.

 

Alles in allem hat Augsburger einen  wunderschönen, einfühlsamen Schreibstil, durch den ich mich komplett in die Handlung hineinversetzen konnte.

Gespannt bin ich auf die Erinnerungen von Helen Nesta, sowie auf die die Geschichte von Jakob Matter.

Ein Buch dieser Art ist eine Seltenheit bei TT und gerne würde ich es Vorablesen dürfen.