Erinnerungen

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Die Rückkehr in seine Heimatstadt ist für Mauro nicht nur eine Erinnerung an seine Kindheit, sondern er muss sich endlich der Erkrankung seiner Mutter und ihr selbst stellen. Ein Zustand der ihn hilflos macht und beim Leser zwangsläufig die Frage nach seiner langen Abwesenheit stellt. Vor zwei Jahren war er das letzte Mal hier, die Demenz seiner Mutter machte sich schon dezent bemerkbar und trotz des innigen Verhältnisses das Mutter und Sohn einst hatten, zieht er nach Italien und überlässt seine Mutter erst der Haushälterin und dann dem Pflegeheim.

Dementsprechend verunsichert ist er bei seiner ersten Begegnung mit ihr. Es verstört ihn, dass sie ihn nicht erkennt und apatisch wirkt. Nur auf einem Spaziergang, an dem sie auch an der Tanzfläche des Jugendfestes vorbei kommen, scheint in der Mutter eine Flut von alten Erinnerungen auszulösen. Erinnerungen die Mauro ebenfalls nicht einordnen kann, dabei gab es doch seit er denken kann immer nur sie zwei.

Ein wunderschöner Sprachstil, der einen geradezu über die Seiten fliegen lässt. Eine Geschichte die traurig aber auch geheimnisvoll scheint. Die Erinnerungen einer alten Frau, die sie in Momentaufnahmen wieder jung erscheinen lässt und ein Sohn der sich seiner Verantwortung stellen muss. Ein in die Tiefe gehender Roman über Familienzusammengehörigkeit , Abschied von Gewohntem und der Umgang mit einer Erkrankung die geliebte Menschen in ihrem Wesen sehr verändert.

Ich möchte gerne erfahren, warum der Sohn so lange abwesend war und was die beiden älteren Herren mit den Erinnerungen von Mauros Mutter zu tun haben.