Jugenderinnerungen

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Nach mehr als zwei Jahren kehrt Mauro Nesta mit widersprüchlichen Gefühlen nach Hause zurück: Rührung, aber auch Angst. Denn seine Mutter leidet an Demenz und lebt inzwischen in einem Pflegeheim. Ihr Zustand hat sich rasant verschlechtert, sie ist apathisch. Zufällig fällt seine Rückkehr auf den Tag des Jugendfestes, was Erinnerungen bei ihm auslöst. Aber er beschließt, das Fest zu ignorieren und sich um seine Mutter zu kümmern. Er sieht die Mutter schon von weitem im Park sitzen, erschrickt aber wegen der Veränderungen, spricht erst einmal mit der Stationsleiterin Lindita Bardhecaj und macht sich auf den Weg in die Wohnung. Pius Kobelt, der Helen regelmäßig besucht, obwohl sie ihn nicht erkennt, beobachtet sein Kommen und Gehen. Am Nachmittag trifft Mauro seine Mutter, die ihn nicht erkennt und ihn nicht wahrnimmt, was ihn verzweifeln lässt. Sie gehen spazieren. Etwas erregt ihre Aufmerksamkeit, sie murmelt Wörter vor sich hin - und beginnt plötzlich zu tanzen und zu lächeln. Pius ist den beiden gefolgt und über den lichten Moment nicht erfreut, weil er weiß, an was seine Freundin sich erinnert. Zum Abschluss ruft sie, dass er es nicht ernst gemeint habe, und schlägt Mauro.

Jakob Matter muss seine "Adoptiv-Enkelin" Alina trösten, die für das Jugendfest kein weißes Haarband bekommen hat. Er wird sie auf das Fest begleiten und löst das Problem, indem er ihr ein wunderschönes Haarband einer verstorbenen Freundin gibt, das er in einem Kästchen aufbewahrt hat. Alina stellt Fragen über die Frau, und Jakob erzählt schließlich ein bisschen von der Vergangenheit und auch von Pius, der ihm vor dem Ertrinken gerettet hat.

Die Leseprobe war keine leichte Kost. Sie beschäftigt sich mit einem traurigen Thema und hat mich berührt. Gut geschildert werden Mauros Gefühle beim Wiedersehen mit der dementen Mutter, die ihn nicht mehr erkennt. Nun bin ich gespannt, was Helen aus ihrer Apathie gerissen und zum Tanzen bewegt hat. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es mit Jakob zu tun hat. Das Buch lässt sich flüssig lesen, und man ist schnell gefangen und in die Geschichte eingetaucht.