Granatblüte und Eichenblatt

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dicketilla Avatar

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Mauro Nesta  kommt nach Jahren wieder in seine Heimatstadt,
um die Wohnung seiner an Demenz erkrankten Mutter  Helen aufzulösen.
Der Schweizer Ort ist geschmückt zum jährlichen Jugendfest, dem Fest der Erinnerung.
Der Zustand seiner Mutter hatte sich verschlechtert, und in einer nur ihre verständlichen Welt
scheinen Momente des Erinnerns zu keimen.
Mauro beginnt , nachdem er ein für ihn unbekanntes Foto in der Wohnung der Mutter entdeckte,
nach dem Kadetten darauf zu forschen.
Und dabei kommen immer wieder Erinnerungen seiner Kindheit, Jugendzeit auf.
Seine Mutter , Tochter des einflusseichen  Bellards im Ort,
tauschte einst mit ihrer Jugendliebe Jakob, einem Jazzmusiker , Eichenblatt und Granatblüte, was einem Versprechen fürs Leben galt.
Doch diese Liebe durfte es nicht geben, in den Fünfzigern, in denen Vorurteile und noch immer der alte Geist regierte.
So heiratete sie aus Trotz einen italienischen Gastarbeiter , und dadurch wurden sie zu Außenseiter, und
Mauro musste eine Kindheit voller Beschimpfungen erleiden.
“Nicht immer war der Enkel des Königs ein Prinz.” (S.41)

Der Leser darf Helens verworrenen Erinnerungen  folgen,
die wie ein Puzzle durch die Handlung gleiten.
Und Mauro setzt sich mit seiner eigenen Vergangenheit auseinander, in denen viele schmerzhafte Dinge wieder herauf beschworen werden.
Und da sind noch Pius und Jakob , einst die besten Freunde, doch wo eine Frau beider Herz entflammt,
bleibt oftmals wenig davon  zurück.

Eine Geschichte, die das Herz berührt, aber auch zornig macht, in Anbetracht der Ungerechtigkeit
die den Liebenden widerfährt.
Aber auch ein Zeugnis einer Zeit in der Engstirnigkeit und Vorverurteilung im Mittelpunkt steht.

Wieder eines dieser Bücher, das lange im Gedächtnis bleibt !