Helen steht nicht im Regen

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abunchofcats Avatar

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Mauro Nesto kehrt in die Stadt seiner Kindheit und Jugend zurück, zeitgleich findet dort das traditionelle Jugendfest statt. Doch Mauros Anlass ist trauriger Natur. Er muss den Haushalt seiner Mutter auflösen, die an Alzheimer erkrankt ist und nun in einem Pflegeheim lebt. Sie erkennt nocht nicht einmal ihren Sohn, doch als die beiden durch die geschmückte Stadt gehen, fängt die Mutter an, mit einem unsichtbaren Mann zu tanzen und auch in der Wohnung gibt es Hinweise, dass es ein Geheimnis im Leben der Mutter gibt.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, denn es befasst sich mit dem Thema Alter, Demenz und auch mit Verrat und Freundschaft. Neben der Handlungsebene Mauro und seine Mutter gibt es zahlreiche Nebenstränge, die sehr einfühlsam erzählt werden, aber auch gleichzeitig die Neugier des Lesers wecken. Was hat es mit Jakob und Pius auf sich? Warum ist er im Ort so ungern gesehen? Sehr gut gefallen hat mir auch die Pflegerin im Heim, die sich sehr um die Patienten sorgt, aber auch unter enormen Druck steht. Mit dem Jugendfrest wird gleichzeitig auch deutlich wie sehr sich Mauro von dem traditionellen Leben der kleinen Stadt und den Leuten mit ihren festen Regeln bereits entfernt hat, aber auch seine Berührungsängste mit der Mutter und ihrer Krankheit werden sehr gut dargestellt, ohne effektheißerisch zu wirken. Somit ist es ein Buch der leisen Töne, mit vielen sympatischen Darstellern und einem oft ausgegrenzten Thema. Es hat mir sehr gut gefallen und ich kann und werde es sehr gerne weiter empfehlen.