Als der Sommer eine Farbe verlor..

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isy1608 Avatar

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Inhalt:
Bénédicte und Marcel sind zwei lebensfrohe und kreative Kinder. Doch immer wieder wird ihr Leben von den Depressionen ihrer Mutter überschattet. Selbst ihr Vater, der Psychologe ist, kann nicht helfen. Bis eines Tages Bénédicte ihre Mutter in einer Blutlache liegend findet. Gerade so überlebt diese einen Selbstmordversuch. Ab diesem Moment gerät das komplette Leben der Familie durcheinander. Sie ziehen von Hamburg nach Sprede, ohne ihre Mutter Aimée. Sie leben in einem fremden Haus, einer fremden Stadt und alle spekulieren darüber, wo denn nur die Mutter dieser seltsamen Familie abgeblieben ist. Langsam beginnen die beiden Kinder, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen. Doch die Tatsache, ohne ihre Mutter, die in einem Sanatorium gesund wird, leben zu müssen, wirft immer wieder alles aus der Bahn. Außer ein paar nichts sagenden Briefen gibt es nichts von ihrer Mutter. Und den Lügen und Ausreden ihres Vaters über den Verbleib der eigenen Mutter…

Mein Eindruck:
Der Selbstmordversuch einer Mutter und ihre eigene Tochter muss alles miterleben. Eigentlich erwartet man unter diesen Umständen ein Buch, welches von einem Ereignis ins nächste stolpert und nie still steht. Bei diesem Buch ist es jedoch anders. Von Anfang liebt das Hauptaugenmerk nicht auf einer wahnsinnig ereignisreichen Geschichte, sondern auf den Gedanken und Gefühlen der beiden Kinder Marcel und Bénédicte. Wobei aus der Sicht von Bénédicte erzählt wird. So verfolgt man ein ganzes Jahr, wie sich die Kinder entwickeln, wie sie lernen, ohne ihre Mutter zu leben und die Frage verdrängen, ob sie eigentlich noch lebt oder wo sie sich wirklich befindet, wie sie Freunde finden und einfach erwachsen werden. Ich habe immer geglaubt, ein Buch ohne wirkliche Handlung wird schnell langweilig, aber alleine die Gedanken und Gefühle von Bénédicte zu verfolgen und einfach wissen zu wollen, wo Aimée nun abgeblieben ist und wie man lernen kann, ohne seine Mutter zu leben, fesselt so sehr, dass man einfach weiter lesen muss. Die Sprache ist so recht einfach gehalten, jedoch teilweise mit französischen Redewendungen und Begriffen gespickt, da die Familie von Aimée wohl französische Wurzeln hat. Da aber die Übersetzungen zu den einzelnen Passagen im Anhang stehen, stellt dies kein Problem dar. Man versteht die Zusammenhänge gut und die französischen Teile geben dem Buch ein ganz eigenes Flair und bringt einem die französische Kultur der Familie etwas näher. Im ganzen kann ich dieses Buch also echt weiter empfehlen, da mir eigentlich gar nichts negatives dazu einfällt und man wirklich darin versinken kann.