Beeindruckendes Debüt
Wir waren glücklich. Wenn jemand gekommen wäre und gesagt hätte: »Heute Abend ist alles vorbei«, ich hätte gelacht, wie man eben lacht, wenn man an das Glück glaubt.
Inhalt
Sommer 1976: die dreizehnjährige Bénédicte lebt mit ihren Eltern und dem jüngeren Bruder Marcel in Hamburg. Ihre Familie ist anders. Boheme, wie ihre Mutter Aimée es gerne bezeichnet, die als Künstlerin arbeitet und unter schweren Depressionen leidet. Als Bic sie eines Tages im Haus sucht und bei einem Selbstmordversuch findet, ist nichts mehr wie es einst war. Dazu kommt, dass ihr Vater das Angebot erhält die Leitung einer Klinik zu übernehmen und dies für die Kinder einen Umzug in die westfälische Provinz bedeutet. Dort müssen sie nicht nur mit der neuen Umgebung zurechtkommen, sondern auch mit der Frage nach dem Verbleib der Mutter. Der Vater hüllt sich in Schweigen und reagiert ausweichend. Aber wo steckt Aimée? Lebt sie überhaupt noch?
Meine Meinung
"Als der Sommer eine Farbe verlor" ist eine wundervolle Familiengeschichte, die mich über weite Strecken begeistert hat. Die Debüt-Autorin Maria Regina Heinitz erzählt auf ruhige, unaufgeregte und einfühlsame Art, wie fragil und zart das Glück ist. Dies tut sie anhand der Erlebnisse der Ich-Erzählerin Bénédicte, Bic genannt, die diese Erfahrung auf schrecklich Weise machen muss. Sie ist es, die ihre Mutter nach einem Suizid-Versuch findet und sie ist es, die an den Folgen leidet. Denn sie bleibt alleine mit all ihren Empfindungen, Unsicherheiten und Sorgen, da ihr Vater sich nicht nur primär auf seine Arbeit konzentriert, sondern ihr auch noch verbietet über das zu reden, was sie doch so sehr belastet.
Den Vater Emil habe ich zu Beginn überhaupt nicht gemocht. Er hat mich regelrecht wütend gemacht und ich konnte viele seiner Reaktionen nicht verstehen. Und auch wenn ich nicht sagen kann, dass er mir im Verlauf der Geschichte sympathischer wurde, so konnte ich seine Handlungsweise zumindest ein wenig nachvollziehen. Er ist einer dieser Menschen, die beruflich großartiges leisten, aber privat völlig überfordert sind. Ich kenne solche Menschen selber und habe vielleicht deshalb ein wenig Verständnis für ihn gehabt.
Besonders gefallen hat mir, dass das Buch gespickt ist mit großartigen Protagonisten. Allen voran natürlich Bic, die phantasievoll, empfindsam und mit einem großen Familiensinn beschrieben wird. Aber auch ihre Großmutter wusste mich zu überzeugen. Sie ist eine resolute Frau, die auch mal Klartext redet, wenn sie es für nötig befindet. Nicht zu vergessen auch Philo, dessen Lebensgeschichte mich sehr berührt hat. Gerade von Philo hätte ich gerne noch viel mehr gelesen, weil er einer der interessantesten Charaktere in dem Roman ist.
Fazit
"Als der Sommer eine Farbe verlor" ist ein beeindruckendes Debüt und ich hoffe noch mehr von der Autorin lesen zu dürfen. Wer ruhige und dennoch einfühlsam erzählte Familiengeschichten mag, sollte hier auf seine Kosten kommen.
Inhalt
Sommer 1976: die dreizehnjährige Bénédicte lebt mit ihren Eltern und dem jüngeren Bruder Marcel in Hamburg. Ihre Familie ist anders. Boheme, wie ihre Mutter Aimée es gerne bezeichnet, die als Künstlerin arbeitet und unter schweren Depressionen leidet. Als Bic sie eines Tages im Haus sucht und bei einem Selbstmordversuch findet, ist nichts mehr wie es einst war. Dazu kommt, dass ihr Vater das Angebot erhält die Leitung einer Klinik zu übernehmen und dies für die Kinder einen Umzug in die westfälische Provinz bedeutet. Dort müssen sie nicht nur mit der neuen Umgebung zurechtkommen, sondern auch mit der Frage nach dem Verbleib der Mutter. Der Vater hüllt sich in Schweigen und reagiert ausweichend. Aber wo steckt Aimée? Lebt sie überhaupt noch?
Meine Meinung
"Als der Sommer eine Farbe verlor" ist eine wundervolle Familiengeschichte, die mich über weite Strecken begeistert hat. Die Debüt-Autorin Maria Regina Heinitz erzählt auf ruhige, unaufgeregte und einfühlsame Art, wie fragil und zart das Glück ist. Dies tut sie anhand der Erlebnisse der Ich-Erzählerin Bénédicte, Bic genannt, die diese Erfahrung auf schrecklich Weise machen muss. Sie ist es, die ihre Mutter nach einem Suizid-Versuch findet und sie ist es, die an den Folgen leidet. Denn sie bleibt alleine mit all ihren Empfindungen, Unsicherheiten und Sorgen, da ihr Vater sich nicht nur primär auf seine Arbeit konzentriert, sondern ihr auch noch verbietet über das zu reden, was sie doch so sehr belastet.
Den Vater Emil habe ich zu Beginn überhaupt nicht gemocht. Er hat mich regelrecht wütend gemacht und ich konnte viele seiner Reaktionen nicht verstehen. Und auch wenn ich nicht sagen kann, dass er mir im Verlauf der Geschichte sympathischer wurde, so konnte ich seine Handlungsweise zumindest ein wenig nachvollziehen. Er ist einer dieser Menschen, die beruflich großartiges leisten, aber privat völlig überfordert sind. Ich kenne solche Menschen selber und habe vielleicht deshalb ein wenig Verständnis für ihn gehabt.
Besonders gefallen hat mir, dass das Buch gespickt ist mit großartigen Protagonisten. Allen voran natürlich Bic, die phantasievoll, empfindsam und mit einem großen Familiensinn beschrieben wird. Aber auch ihre Großmutter wusste mich zu überzeugen. Sie ist eine resolute Frau, die auch mal Klartext redet, wenn sie es für nötig befindet. Nicht zu vergessen auch Philo, dessen Lebensgeschichte mich sehr berührt hat. Gerade von Philo hätte ich gerne noch viel mehr gelesen, weil er einer der interessantesten Charaktere in dem Roman ist.
Fazit
"Als der Sommer eine Farbe verlor" ist ein beeindruckendes Debüt und ich hoffe noch mehr von der Autorin lesen zu dürfen. Wer ruhige und dennoch einfühlsam erzählte Familiengeschichten mag, sollte hier auf seine Kosten kommen.