bezauberndes Coming of Age

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miro76 Avatar

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Bénédicte - kurz Bic - Baron ist ein aufgewecktes 12jähriges Mädchen mit einer blühenden Fantasie und einem speziellen Verhältnis zu Buchstaben. Ihre Mutter Aimée ist Künstlerin, die immer wieder von Depression und Migräne (Farfadetnoir) heimgesucht wird. Emil, ihr Vater, ist Psychiater und ihr kleiner Bruder Marcel interessiert sich für Naturwissenschaften.
An einem wunderschönen Sommertag, nach ausgelassenem Spielen mit der französischen Großmutter Mamique, betritt Bénédicte das Atelier ihrer Mutter und findet sie in einer riesigen Blutlache. Aimée überlebt ihren Selbstmordversuch, kommt aber aus dem Krankenhaus nicht mehr nach Hause.
Daraufhin zieht die Familie nach Sprede um, wo Emil die Leitung einer psychiatrischen Klinik angeboten wurde. Über Aimée wissen die Kinder nur, dass sie in einem Sanatorium ist und sehr viel Ruhe und Erholung braucht. Wo sie sich aufhält und was wirklich mit ihr los ist wird vor den Kindern geheim gehalten, was zu den wildesten Spekulationen führt.
Marcel findet schnell Freunde in Sprede und Bic fühlt sich verlassen. Der Schock über den Vorfall mit der Mutter hat bei Bic eine vorübergehende Rotblindheit ausgelöst und sie beginnt eine Jugendpsychologin zu besuchen, zu der sie ganz langsam Vertrauen fasst. Bic kreiert sich ihre ganz eigene Welt in Sprede und man gewinnt den Eindruck Aimée wäre fast vergessen.
Bis sie Mischa näher kennenlernt - eine Junge, der seine Eltern verloren hat und bei seiner Tante lebt. Diese zarten Liebesbande führen Bénédicte in die Wirklichkeit zurück und als zum ersten Mal ihre Periode einsetzt, kann sie auch wieder Rot sehen. Gemeinsam mit Mischa macht sie sich auf den Weg um etwas über ihre Mutter herauszufinden und die Überraschung ist nicht zu klein.
Maria Regina Heinitz versteht es wunderbar in ihrem detailgetreuen Stil den Zauber einzufangen mit dem nur Kinder ihre Tage verleben. Mit ihrer Fantasie versucht Bic einen Ausweg aus diesem Familiendrama zu finden und genau das war die Absicht des Vaters. Ich konnte anfangs genau wie Mamique nicht nachvollziehen, warum er sich entschied die Kinder in dieser Ungewissheit zu lassen. Vielleicht hat ihnen aber genau diese Unwissenheit etwas Zeit geschenkt Kind sein zu dürfen, um sich ganz langsam dem „Erwachsen werden“ anzunähern.