Ein Ende ist auch ein Anfang
„Am Ende eines sorglosen Sommertags 1976 findet Bénédicte ihre Mutter Aimée in deren Atelier – sie hat versucht, sich das Leben zu nehmen. Kurz darauf zieht der Vater mit ihr und dem jüngeren Bruder Marcel in die westfälische Provinz. Dort will er die Leitung einer Klinik übernehmen. Fragen nach der Mutter begegnet er ausweichend. Bénédicte und Marcel leben in ihrer Phantasiewelt, erkunden die Zimmer der alten Villa und den verwunschenen Garten am Rande der Klinik. Als die Ferien vorüber sind, findet Bénédicte in der hochbegabten Susi Engel eine beste Freundin. Mit ihr ändert sich das Leben von Grund auf. Susi kann zuhören wie sonst niemand, weiß alles über Politik, die RAF und Sex und hat eine aufregende Theorie zu Aimées Fernbleiben. Und dann ist da auch noch Misha, der geheimnisvolle Junge mit dem Rennrad. Bénédicte spürt, dass sie von nun an ihr eigenes Glück suchen muss …“ – Zitat Klappentext
Als Bénédicte (Bic) mit den Füßen im Blut ihrer Mutter steht, verliert sie nicht nur ihre unbeschwerte Kindheit, sondern auch die Farbe Rot. Unmittelbar zieht die Familie ohne Mutter nach Sprede, wo der Vater eine neue Anstellung gefunden hat. Die Mutter wird nicht erwähnt, Fragen nach ihrem Verbleib werden ausweichend beantwortet. Nur oberflächliche, nichtssagende Briefe beweisen ihre Existenz. Ratlos bringt der Vater Bic zu Frau Fritzi, einer Psychiaterin für Kinder. Folgsam sucht Bic die Therapiestunden auf, verbringt diese jedoch schweigend, in Gedanken versunken.
Für ihren kleinen Bruder bemüht sich Bénédicte um Normalität und versucht, ihm kindgerechte Sicherheit zu geben. Aber er entwächst der schwesterlichen Fürsorge, als er zwei treue Freunde findet und sich „Jungendingen“ hingibt. In der neuen Schule findet Bic schließlich eine Freundin, Susi. Hochbegabt und intelligent, sie kann hervorragend zuhören und ist auch unvoreingenommen gegenüber Bénédictes Legasthenie. Susi gegenüber kann Bic sich endlich nach und nach öffnen, kann Kind sein, trauern und das erschreckende Erlebnis des vergangenen Sommers verarbeiten. So öffnet sie sich auch Frau Fritzi, bis Bénédicte letztlich auch die verlorene Farbe wiedergewinnen kann.
In „Als der Sommer eine Farbe verlor“ wird die Geschichte der Familie aus Sicht der 13/14jährigen Tochter erzählt. Ein Mädchen, welches zu früh die Kindheit verlässt, um sich „erwachsen“ zurechtfinden zu müssen, da auch die Erwachsenen, insbesondere der Vater, mit ihren eigenen Bewältigungsstrategien beschäftigt sind. Aber Bic macht das Beste aus ihrer Situation, sie umsorgt liebevoll ihren kleinen Bruder und sucht und findet ihren eigenen Weg. Und schlussendlich erreicht sie so ihr notwendiges Ziel, welches darin besteht, die Vergangenheit ruhen lassen zu können und in eine neue Zukunft aufzubrechen.
Und sowohl die Protagonistin, als auch ich als Leser lerne: es ist oft nicht immer alles so, wie es scheint und das, was wir suchen, oft näher als wir denken.
„Als der Sommer eine Farbe verlor“ ist ein Buch zwischen Wachen und Träumen, zwischen knallharter Realität und der Hoffnung auf ein Happy End für alle. Ein Buch welches vielleicht aufzeigen mag, dass wir alle unser Päckchen im Leben zu tragen haben, es letztlich aber jeder selbst in der Hand hat, das Beste aus seinem Leben zu machen und wir auch die Hoffnung nicht aufgeben sollten. Denn: der nächste farbenfrohe Sommer kommt bestimmt.
Rezension: Maria Regina Heinitz, Als der Sommer eine Farbe verlor, Berlin Verlag, Roman, 496 Seiten, 19,99 €, Erscheinungsdatum: 10.03.2014
Als Bénédicte (Bic) mit den Füßen im Blut ihrer Mutter steht, verliert sie nicht nur ihre unbeschwerte Kindheit, sondern auch die Farbe Rot. Unmittelbar zieht die Familie ohne Mutter nach Sprede, wo der Vater eine neue Anstellung gefunden hat. Die Mutter wird nicht erwähnt, Fragen nach ihrem Verbleib werden ausweichend beantwortet. Nur oberflächliche, nichtssagende Briefe beweisen ihre Existenz. Ratlos bringt der Vater Bic zu Frau Fritzi, einer Psychiaterin für Kinder. Folgsam sucht Bic die Therapiestunden auf, verbringt diese jedoch schweigend, in Gedanken versunken.
Für ihren kleinen Bruder bemüht sich Bénédicte um Normalität und versucht, ihm kindgerechte Sicherheit zu geben. Aber er entwächst der schwesterlichen Fürsorge, als er zwei treue Freunde findet und sich „Jungendingen“ hingibt. In der neuen Schule findet Bic schließlich eine Freundin, Susi. Hochbegabt und intelligent, sie kann hervorragend zuhören und ist auch unvoreingenommen gegenüber Bénédictes Legasthenie. Susi gegenüber kann Bic sich endlich nach und nach öffnen, kann Kind sein, trauern und das erschreckende Erlebnis des vergangenen Sommers verarbeiten. So öffnet sie sich auch Frau Fritzi, bis Bénédicte letztlich auch die verlorene Farbe wiedergewinnen kann.
In „Als der Sommer eine Farbe verlor“ wird die Geschichte der Familie aus Sicht der 13/14jährigen Tochter erzählt. Ein Mädchen, welches zu früh die Kindheit verlässt, um sich „erwachsen“ zurechtfinden zu müssen, da auch die Erwachsenen, insbesondere der Vater, mit ihren eigenen Bewältigungsstrategien beschäftigt sind. Aber Bic macht das Beste aus ihrer Situation, sie umsorgt liebevoll ihren kleinen Bruder und sucht und findet ihren eigenen Weg. Und schlussendlich erreicht sie so ihr notwendiges Ziel, welches darin besteht, die Vergangenheit ruhen lassen zu können und in eine neue Zukunft aufzubrechen.
Und sowohl die Protagonistin, als auch ich als Leser lerne: es ist oft nicht immer alles so, wie es scheint und das, was wir suchen, oft näher als wir denken.
„Als der Sommer eine Farbe verlor“ ist ein Buch zwischen Wachen und Träumen, zwischen knallharter Realität und der Hoffnung auf ein Happy End für alle. Ein Buch welches vielleicht aufzeigen mag, dass wir alle unser Päckchen im Leben zu tragen haben, es letztlich aber jeder selbst in der Hand hat, das Beste aus seinem Leben zu machen und wir auch die Hoffnung nicht aufgeben sollten. Denn: der nächste farbenfrohe Sommer kommt bestimmt.
Rezension: Maria Regina Heinitz, Als der Sommer eine Farbe verlor, Berlin Verlag, Roman, 496 Seiten, 19,99 €, Erscheinungsdatum: 10.03.2014