Rot und Grün

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fredhel Avatar

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In der Familie Baron geht es unkonventionell zu. Die Mutter Aimée ist eine begnadete Malerin mit einem Hang zur Depression. Ihre Tochter Bénédicte kann in letzter Minute einen Suizid verhindern. Aimée kommt in ein Sanatorium, der Vater zieht mit seinen beiden Kinder nach Sprede, wo er die Leitung der Irrenanstalt übernimmt und revolutioniert. Seine Gedanken hängen mehr an seiner Arbeit als an seinen Kindern, die durch den Selbstmordversuch und die Abwesenheit der Mutter traumatisiert sind. Als Leser begleiten wir das Mädchen Bénédicte durch seine schwierige Pubertät bis hin zur ersten Liebe und der endgültigen Überwindung der Vergangenheit.
Mir hat das Buch nur mittelmäßig gut gefallen. Die meisten Personen sind mir zu exaltiert. Einiges erscheint mir unglaubwürdig, zum Beispiel das ein Kind sich für die RAF begeistern kann, oder die Geschichte rund um Philo, dem Anstaltsinsassen. Auch die Magersucht von Bénédicte fällt plötzlich auf und verschwindet dann wieder in der Versenkung. So ein wichtiges Detail hätte mehr Beachtung verdient.
Da sich der Roman allerdings flüssig durchlesen läßt (abgesehen von den französischen Redewendungen, die auf mich doch sehr aufgesetzt wirken), gebe ich gutgemeinte 4 von 5 Sternen.