Eine frustrierte Frau, die anderen die Schuld gibt und über ihr Schicksal jammert, statt es in die Hand zu nehmen

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buecherbienchen Avatar

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Das Cover ist zwar einfach gehalten, aber irgendwie hat es mich trotzdem angesprochen und auch der Titel hat mich neugierig gemacht. Mit der Kurzbeschreibung konnte ich nicht allzu viel anfangen und mir wurde nicht so wirklich klar, um was es in dem Buch geht. Da ich trotzdem neugierig war, habe ich mir die Leseprobe durchgelesen.
Leider hat sie mir gar nicht zugesagt und die Protagonistin ist mir sogar eher unsympathisch. Es fängt damit an, dass Sophie zu Beginn eine Stromnachzahlung erhält und dadurch nur noch wenig Geld für den Rest des Monats übrig ist. Irgendwie kommt es mir so vor, als ob es danach nur noch um Essen und Einkäufe geht und das über mehrere Seiten. Immer wieder erzählt die Autorin, was sie kauft, was sie isst, worauf sie verzichtet und dann geht wieder von vorne los. Zwar ist der Schreibstil durchaus frisch und auch witzig, aber mit der Geschichte werde ich einfach nicht warm. Eine Frau, die Geldsorgen hat und keinen (richtigen) Job und zwischendurch wird ein simples Onlinespiel gespielt und darüber berichtet. Warum findet sie keinen Job? Wie ist es so weit gekommen?
Mir kommt es vor, als ob die Protagonistin einfach in den Tag hineinlebt, ohne sich wirklich viele Gedanken zu machen. Irgendwie ist sie nicht schuld an ihren Problemen, sondern andere oder sogar das kalte Wetter und die stromfressende Heizung (durch die die hohe Stromnachzahlung zu Beginn kommt). Aber so wirklich viel macht sie auch nicht, um aus ihrer Situation auszubrechen. Ich werde mit der Geschichte einfach nicht warm und irgendwie kann ich mit der Protagonistin trotz des eigentlich recht guten Schreibstils nicht mitfühlen. Ehrlich gesagt, ist sie mir sogar irgendwie etwas unsympathisch. Für mich ist es ein bisschen wie ein Buch über eine unzufriedene Frau, die herumjammert und andere verantwortlich macht, statt sich aufzuraffen und etwas zu tun. Dazu kommt, dass sie im Supermarkt eine andere Frau, die sich mehr leisten kann, deswegen als „Blöde Schlampe“ bezeichnet. Damit war es bei mir dann ganz vorbei. So ein Neid und eine Missgunst mag ich gar nicht.
Die Leseprobe hat mich gar nicht angesprochen und mir hat es auch nicht so wirklich Spaß gemacht, sie zu lesen. Der Schreibstil ist gut, locker und frech und daher finde ich es schade, dass mir die Geschichte nicht gefällt. Aber es ist meine Meinung und andere mag diese Geschichte durchaus ansprechen. Für mich ist sie nichts, aber wegen des lockeren Schreibstils vergebe ich hier dennoch zwei Sterne.