Poesie der Armut

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nadines_buecher Avatar

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Sophie ist pleite, seit Jahren arbeitslos, haust in einem Zimmer in Lyon. Die Schriftstellerin schreibt an ihrem zweiten Buch, leider aber bislang erfolglos. Sehr poetisch lässt sie sich in der Leseprobe über ihren Hunger aus, die Notwendigkeit des Essens und das Hingezogen-Sein zu weniger gesunden aufbereiteten Gerichten, obwohl man genau weiß, etwas Gesundes täte eher gut. Auch hat sie viele Ermahnungen ihrer Mutter im Kopf, erzählt von ihrer doch glücklichen Kindheit mit sechs älteren Brüdern, was aber bei chronischer Pleite auch nicht hilft, wie Sophie feststellt.
Hinreißend sind die Verben, mit denen Sophie die Sätze ihrer Mutter einleitet - herrliche Wortneuschöpfungen der Autorin oder der gelungenen Übersetzung.
Allein das Cover hätte ich einem anderen Genre zugeordnet, den Teufel aus dem Titel anders belegt. Dafür überzeugt die Leseprobe in Stil, mit der Protagonistin und dem leicht Französischen, das mitschwingt.