Extravagant

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toniia Avatar

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"Als der Teufel aus dem Badezimmer kam" von Sophie Divry versteht sich mehr wie ein Kunstwerk als ein Unterhaltungsroman. Es geht dabei um Sophie, aus deren Sicht wir die Arbeitslosigkeit und Armut einer Französin kennen lernen. Im gesamten Roman findet kaum eine großartige Handlung statt, es geht viel mehr um das Einfangen von Gefühlen und Situationen. Die Autorin ist dabei sehr fantasievoll und arbeitet enorm viel mit der Darstellung im Text. So sind ganze Seiten teilweise andersartig beschrieben. Die Schriftart wechselnd, quer, rund, schräg, im Dialog, Zeichnungen ergebend und völlig chaotisch wird den Lesern eine andere Art Buch aufgezeigt. Dazu kommen dann noch Stilmittel wie Aufzählung und bildhafte Beschreibungen, sowie fiktive Gespräche mit zwei wichtigen Personen in Sophies Leben und dem Teufel.

Trotzdem verliert man nie den Faden zu der Figur. Sophie ist dabei sehr humorvoll und sympathisch, teilweise erkennt man sich sogar selbst in ihren Gedanken wieder. Durch die fast schon biographischen Züge erfährt der Leser zudem eine sehr Nahe Bindung zu der Protagonistin, da man beinahe angesprochen wird.

Insgesamt ist Divrys Roman daher ein sehr lesenswertes Buch. Es geht dabei aber nur um reine Literatur, wer auf spannende Geschichten wartet, ist hier fehl am Platz. Ein bisschen genervt war ich trotzdem von den endlosen Aufzählungen und einem sehr plötzlich abbrechendem Ende. Daher ein Stern Abzug.