Gut aber zum Teil etwas verwirrend

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loveliterature Avatar

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Lorchus, der Teufel, der eines Tages aus dem Badezimmer der arbeitslosen Sophie kommt und ihr das Leben schwer macht, befindet sich, wie so manch andere Dinge in Sophie Divrys Buch „Als der Teufel aus dem Badezimmer kam“ auch das, zum Glück, nur im Kopf der Protagonistin . Der Schreibstil der Autorin macht es einem allerdings ein bisschen schwer, auseinander zu halten, was im Kopf der Protagonistin spielt, was in ihrem „echten“ Leben und was irgendwie dazwischen geschaltet wurde. Zeitweise kommt man sich während dem Lesen wie in einer riesigen Salatschüssel vor, weil man so vielen verschiedenen Einflüssen ausgesetzt ist.
Mal wird die Geschichte einfach erzählt, mal erzählt sie sich durch Sophies Mutter, die einfach „dazwischen redet“ mal durch Hector, einem Freund, der sich ebenfalls einfach in die Geschichte „einmischt“. Es ist ein durcheinander, aber ein extrem unterhaltendes und humorvolles. Vielleicht hatte Frau Divry auch gar nicht beabsichtigt, dass man alles versteht.
Das wichtigste, ihre Hauptfigur, Sophie, ist ein sehr facettenreicher, interessanter Charakter, der immer etwas macht, was man nicht erwartet oder einfach mal sagt, was Sache ist.
Im Buch werden viele verschiedene, auch ernstere Themen angesprochen zu denen oft eine sehr interessante Sichtweis dargestellt wird, zwischendurch hat man das allerdings Gefühl, dass es der Autorin zu ernst wird und sie versucht die ernstere Stimmung wieder zunichte zu machen, indem irgendein anderer Charakter reinplatzt und dazwischen redet oder ähnliches.
Das wäre meiner Meinung nach zwar absolut nicht nötig gewesen, trägt aber natürlich zum humorvollen Image des Buches bei. All die verschiedenen Personen die im Buch erscheinen und die teilweise eher komischen Aufzählungen, die zum Teil über ein paar Seiten gehen machen das Buch ebenso vielseitig wie der Formbruch des Textformates der immer mal wieder vorkommt und den Lesefluss auflockert.
Sophie Divry hat auf alle Fälle ein tolles, humorvolles Buch geschrieben, das bis zur letzten Seite interessant bleibt. Ich würde das Buch allen empfehlen, die eine schöne Lektüre für zwischendurch suchen das entspannend und anregend zugleich sein sollte.
(Macht aber den Umschlag ab, so schön er ist, er ist nicht für die Belastung des Lesens geschaffen. Ich hatte leider sehr schnell, nur vom Transport, einen Riss darin.)