Mit Humor an der Armutsgrenze

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scherzkeks Avatar

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"Reiche verstehen nicht, warum Arme sich für das Falsche entscheiden, warum manche von ihnen sich lieber betrinken, als beharrlich auf ein Stück Fleisch zu sparen. Reiche müssen sich allerdings auch nicht aus einer Zwangsjacke befreien, die ihnen die Luft abschnürt."

Die hochqualifizierte Sophie ist arbeitslos, und das schon lange. Ihren Job als festangestellte Journalistin hat sie verloren, und versucht sich als freie Mitarbeiterin bei einer Zeitung - mit mäßigem Erfolg. So ist sievon der Sozialhilfe abhängig und bemüht sich, mit der wenigen Grundsicherung, die ihr zusteht, über die Runden zu kommen. Als auch diese ausbleibt, muss sich etwas ändern: Sophie will endlich nicht mehr das Geld zählen, hungern und sich einschränken müssen. Sie beginnt einen Roman zu schreiben, in dem ihr keine Grenzen gesetzt sind...

Ich war von Anfang an begeistert. Hier werden die Themen Armut, Isolation und berufliches Scheitern behandelt, ohne dabei ernst oder deprimierend zu wirken. Denn auch wenn Sophie fast nichts hat, Humor - oder besser Galgenhumor - ist in Hülle und Fülle vorhanden.
Der Roman ist in der Art eines stream of consciousness verfasst. Alles ist möglich - auch der im Titel erwähnte Teufel kommt irgendwann aus dem Badezimmer; ob nun in Sophies Gedanken oder einer Wahnvorstellung bleibt offen.

Sprachlich und typographisch ist dieses Buch wahrlich ein Meisterwerk. Neologismen, Metaphern - einfach herrlich.

Das Buch ist großartig und sollte von jedem gelesen werden!