Wortgewaltig

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larischen Avatar

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Sophie hat ihre Festanstellung als Journalistin verloren und schlägt sich nun schon geraume Zeit mehr schlecht als recht durchs Leben. Hin und wieder kann sie mal wieder einen Artikel platzieren, aber ich zum Leben reicht es schon lange nicht mehr. So hangelt Sophie sich in ihrem kleinen Zimmer von Rechnung zu Rechnung und versucht einen Job zu finden. Ihre Prinzipien will sie dabei nicht aufgeben und ihren Traum endlich selbst einen Roman zu veröffentlichen ebensowenig.

Sophie Divrys Roman "Als der Teufel aus dem Badezimmer kam" hat mich zunächst total begeistert. Sophies Situation ist ernst - sehr ernst - und dennoch erzählt sie ihre Geschichte mit viel (schwarzem) Humor, ohne ins Lächerliche abzudriften.

Ich könnte mich total gut in ihre Situation hineinversetzen, denn viel Geisteswissenschaftlern geht es wohl an verschiedenen Punkten im Leben ähnlich wie Sophie.
Leider kann das Buch diese besondere Atmosphäre nicht dauerhaft halten. Ab einem gewissen Punkt driftet es meiner Meinung nach dann doch sehr in den Klamauk ab. Da waren mir dann einige Szenen wirklich etwas drüber und ich konnte mich nicht mehr wirklich auf das Buch einlassen.

Die Autorin hat einen sehr wortgewaltigen Roman geschrieben, der nicht nur durch seine Art zu erzählen heraussticht, sondern auch durch seine Form. Ich kann mir vorstellen, dass die Übersetzerinnen hier wirklich Höchstleistungen gebracht haben. Nichtsdestotrotz war ich dann letztlich doch enttäuscht. Ich musste mich doch etwas dazu zwingen am Ball zu bleiben. Daher kann ich leider insgesamt nicht mehr Sterne vergeben. Meiner Meinung nach lohnt es sich dennoch sich mit diesem Buch zu beschäftigen und ich denke man kann hier immer wieder neue Anspielungen entdecken. Die große Begeisterung vom Anfang ist jedoch leider völlig abgeflacht.