Die zwei Welten

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lesemöwe Avatar

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Was für ein schöner Prolog, mit dem man in den Roman "Als die Tage nach Zimt schmeckten" hineingeleitet wird.... Eine berührende Szene, die sich einem als Leser/in präsentiert, eine Szene, die voller Gefühle, voller Sinneseindrücke ist. Der Satz "Der Brief in seiner Hand erwachte zum Leben, versetzte ihn in zwei Welten zugleich" (Prolog) nimmt viel vorweg von dem, um das es in dem Roman gehen wird.

Die zwei Protagonisten Zod und Noor bewegen sich in diesen zwei Welten- Zod lebt in Teheran und seine Tochter Noor ist nach Amerika ausgewandert: "Ihr Vater, Zod, war in Rufweite des Familiencafés geboren worden und verließ nur selten sein Zuhause, doch hatte er Noor und ihren Bruder so weit wie möglich weggeschickt, als sie gerade achtzehn gewesen war." (Seite 19). "Endlich saß Zod in seinem Schlafzimmer am Fenster, hatte die Tür hinter sich geschlossen und Noors Brief auf dem Schoß. Die Sonne versank hinter den Bäumen, und eine eiskalte Hand umklammerte sein Herz. Irgendwo jenseits der Stadtgrenzen, jenseits des Kontinents und eines Ozeans, an einem Ort, den sein Herz nicht erreichen konnte, saß seine Tochter mit einem gebrochenen Herzen in der Dunkelheit." (Seite 27), denn Noor hat sich von ihrem Mann getrennt und ist allein mit ihrer Tochter.

Die Leseprobe verrät noch nicht, wie es weitergeht, nachdem Zod den Brief seiner Tochter bekommen hat, aber durch den Klappentext weiß man, dass Noor nach Hause kommen wird.
Man kann daher erahnen, dass diese zwei Welten sich nun berühren werden.

Auf diese Begegnung ist man als Leser/in gespannt.