Eine sehr bewegende Familiengeschichte

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Selten habe ich eine so wunderbare und bewegende Familiengeschichte gelesen, wie die der Familie Yadegar, in deren Mittelpunkt Zod, ein ganz wunderbarer Mensch, steht. Seine Eltern sind einst aus Russland geflohen und haben sich in Teheran eine neue Existenz aufgebaut, indem sie das Café Leila eröffneten, das bald zum Mittelpunkt und Treffpunkt ganz unterschiedlicher Menschen wird. Hier haben Zods Eltern Nani und Yanik gewirkt und gekocht und ihre Gäste bewirtet. Aus jeder Seite des Buches weht ein Hauch von Zimt und der Geruch nach persischen Gewürzen. Zod und seine Ehefrau Pari sind Seelenverwandte, die mit viel Liebe ihre Kinder Noor und Mehrdad erziehen. Zod erkennt aber, daß die politische Situation in Persien keine Sicherheit für die Zukunft seiner Kinder bietet und schickt beide unter deren heftigem Protest zu seinem Bruder nach Amerika.

Viele Jahre werden vergehen, bevor Zod seine Kinder wieder in die Arme schließen kann.

Die Autorin beschreibt in ihrem Debutroman mit großer Eindringlichkeit und Intensität eine zu Herzen gehende Familiengeschichte in einer ganz wunderbaren Sprache. Sie bringt dem Leser jedes einzelne Familienmitglied nah und manchmal hatte ich das Gefühl, selbst mit am Tisch zu sitzen in der Küche des Cafés Leila, so lebensnah sind die Schilderungen der Autorin.

Nun liegt nicht nur der liebliche Zimt- und Vanillegeruch über dem Café Leila, sondern die Gewaltherrschaft im Iran verschont auch die Familie Yadegar nicht. Das Buch umfaßt Zods ganzes Menschenleben mit seinen schönsten und seinen schlimmsten Zeiten. Dieses Buch muß man einfach lesen. Mich wird es noch lange beschäftigen, weil mir alle Familienmitglieder ans Herz gewachsen sind.