Herzzerreißend schön!

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'Als die Tage nach Zimt schmeckten' ist nicht das, was ich erwartet hatte, dennoch hat mich der Roman von Donia Bijan, in den Bann gezogen. Auch wenn die Geschichte im Iran spielt und die Islamische Revolution Thema ist, wird es nie zu politisch. Das alte Persien wird lebendig und liebevoll beschrieben und der Leser wird regelrecht verzaubert von einem Land, das uns so unbekannt ist.

Die Geschichte von Zod und seinem Café Leila liest sich herzzerreißend schön und ist eine wunderbare, bewegende und eindrucksvolle Familiengeschichte. Die Charaktere sind allesamt wunderbar beschrieben und als Leser wird man regelrecht in die Familie hineingezogen.

Viele Stellen im Buch musste ich einfach zweimal lesen, weil sie mich so bewegt haben. Deshalb muss ich an dieser Stelle einfach mal zitieren: "Wenn unsere Eltern uns nicht vergöttern, werfen wir es ihnen als Erwachsene vor - dass sie dieses und jenes nicht getan und uns nicht unterstützt haben, dass sie nicht bei unserer ersten Schulaufführung waren, dass sie überängstlich oder distanziert waren, dass sie unser Selbstwertgefühl beeinträchtigt haben. Doch wer sieht alles, unsere Höhen und Tiefen? Wer kennt uns am besten? Wer wartet darauf, was aus uns wird? Eines Tages sind sie weg, und man ist allein und kann sie nicht mehr umarmen, kann niemanden die Schuld geben, wenn man bestürzt den eigenen Lebensweg betrachtet."

Ein Buch, dass einen berührt und das ich nur empfehlen kann.