Ratlos

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
sabine hartmann Avatar

Von

Zod wartet auf Nachricht von seiner Tochter, die in den USA lebt und glücklich zu scheint. Er selbst hat sich mit dem Café Leila eine Existenz aufgebaut, trotz aller Widernisse, die durch die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen das Leben der Menschen bis ins Private hinein verändert haben.
Doch Noor ist nicht glücklich, ihr Mann hat sie betrogen. Sie trennt sich von ihm und reist mit ihrer Tochter nach Teheran zum Vater.
Dieser ist todkrank und hofft, dass alles noch gut werden kann für Noor und ihre Tochter Lily. Doch Lily ist in der Pubertät und nicht wirklich zugänglich. Zudem scheint sie auch nichts über das Land ihrer Mutter zu wissen. So bringt sie sich und Karim, einen der Helfer aus dem Restaurant, der in sie verliebt ist, in große Gefahr.
Großen Wert legt die Autorin auf das Kochen, auf die Gerüche und auf die Traditionen. Gleichzeitig zeigt der Roman die brutalen Verhältnisse im islamischen Staat Iran. Doch irgendwie passt alles nicht hundertprozentig zusammen. Vieles lässt einen als Leserin ratlos zurück. Die Naivität von Noor, die seltsame „Blase“, in der das Café zu existieren scheint, die Nebenfiguren, die nur als Stichwortgeber/Katalysatoren dienen, um die Ereignisse in Gang zu setzen oder auch die überaus dramatischen Ereignisse am Ende, deren Zweck letztendlich nicht zum Roman passt, die aus der Figur Noor eine machen, die für mich nicht stimmig ist.