Endlich!

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• ALS DIE WELT ZERBRACH •

"Der Junge im gestreiften Pyjama" ist eines der bewegendsten Bücher, die ich je gelesen habe. Mit "Als die Welt zerbrach" schafft John Boyne eine Fortsetzung des Weltbestsellers.

I N H A L T:
Am Ende ihres Lebens erinnert sich Gretel an die verhängnisvollen Ereignisse ihrer Kindheit: Ihre Geschichte, die Geschichte der Tochter eines Lagerkommandanten, deren Bruder auf tragische Weise verschwand, erzählt so klug wie sensibel von den Folgen einer lebenslangen Schuld.

M E I N U N G:
Ich glaube, dass "Der Junge im gestreiften Pyjama" fast jedem in Buch-oder Filmform bekannt ist. Die kindliche Unschuld, die auf eine tragische und brutale Gegenwart knallt, hat mich damals sehr mitgenommen. Meine Erwartungen an eine Fortsetzung waren dementsprechend hoch und die Vorfreude gewaltig! Im Mittelpunkt der Handlung steht ganz klar die individuelle Schuldfrage. Ist Gretel für die Taten als zwölfjähriges Kind mitverantwortlich? Wie viel wusste sie von der Arbeit ihres Vaters als KZ-Kommandeur? Gretel blickt hochbetagt durch alltägliche Erinnerungen und Augenblicke in ihre Vergangenheit zurück. Längst Verdrängtes kommt zum Vorschein. Gretel als erwachsene, alte Frau ist mir teils sympathisch und in einigen Momenten zuwider. Die Intention des Autors die Schuldfrage zu klären, falls dies überhaupt möglich ist, ist für mich nicht geglückt. Die Handlungsweisen der 90jährigen Gretel sind mir teils suspekt und nicht nachvollziehbar, vor allem das Ende betreffend. Trotzdem hat mich Boyne mit der Fortsetzung gefesselt, unterhalten und nachdenklich gestimmt. Den Fokus auf die Flucht vor der Schuld einer zwölfjährigen und die lebenslangen Folgen der Taten ihres Vaters zu legen, sind ergreifend.

📖 Ein Buch, durch das man hindurchrauscht und welches sich lohnt zu lesen.