Jener andere Ort

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stefanb Avatar

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Sprachlich ist der Roman „Als die Welt zerbrach“ von John Boyne auf einem sehr ansprechenden Niveau. Aber das Hörbuch, Gesprochen von Elisabeth Günther, ist eine Wucht. Die Sprecherin ist einfach herausragend. Sie versteht es den Charakteren Leben einzuhauchen. Nuancen in der Stimme variieren von Situation und Charakter. Eine Gretel Fernsby, die Protagonistin des Romans, klingt je nach Alter unterschiedlich. Elisabeth Günther transportiert die verschiedenen Emotionen und Stimmungslagen perfekt zu den Zuhörer*innen. Das macht das Hören des Hörbuches zu einem einzigartigen Erlebnis.
Sprechen wir über Schuld – so könnte man den wichtigen Teil des Buches zusammenfassen. Wie lebt man mit der Schuld? Diese Frage wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Und mit dieser Frage sieht sich die Protagonistin ihr Leben lang konfrontiert. Dabei geht es auch darum, wo Schuld überhaupt anfängt.
In unterschiedlichen Zeitebenen erfahren wir mehr über das Leben der Protagonistin Gretel. Das Ganze ist ziemlich faszinierend geschrieben und eindrucksvoll erzählt. Man ist gefesselt von dieser emotionalen Geschichte und auch berührt und schockiert.
„Im Krieg gibt es keine Gewinner.“ Es wird viel erörtert wie schwerwiegend Schuld sein kann. Zudem geht es aber auch darum, dass man nicht tatenlos zuschaut. Für mich ist „Als die Welt zerbrach“ ein besonderes Highlight. Das liegt vor allem auch daran wie emotional und einfühlsam Elisabeth Günther liest.