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nirtak Avatar

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Vor vielen Jahren hat mich das Buch "Der Junge im gestreiften Pyjama" sehr berührt. Ich habe das Buch als Vorbereitung nochmals gelesen (ist aber keine Vorrausetzung). Dadurch waren mir die einzelnen Handlungen und Personen präsenter und ich würde dies empfehlen.
Ist der erste Teil noch sehr naiv geschrieben (ist ja auch aus der Sicht eines Kindes), ist bei diesem Buch anders, da es ja auch aus der Sicht einer 90-jährigen Frau erzählt wird, genauer gesagt der Schwester von Bruno.
Es erzählt jeweils kapitelweise wechselnd den Lebensweg von Gretel nach ihrer Flucht aus Deutschland und ihrem Leben heute als 90-jährige Frau. Bei den ersten paar Kapiteln ist der Wechsel noch etwas verwirrend, aber man gewöhnt sich schnell dran und dies macht das Buch aus spannend. Je weiter man liest, desto mehr wird aus dem Gestern das Heute verständlich. Es stellt sich die Frage: wie schuldig sind wir für die Taten unserer Eltern und darf man auch einen Vater lieben, der ein Monster war? Hätte man etwas ändern können oder war man noch ein Kind? Oder schaut man bei offensichtlichem Unrecht weg? Diese Fragen werden aus vielen Blickwinkeln beleuchtet und führen zum Schluss des Buches, der hier nicht verraten wird, zusammen in die heutige Zeit. Ein vielschichtiges Buch, auch zum Nachdenken und Hinterfragen und auf jeden Fall empfehlenswert.