Prägende Geschichte zu Kriegszeiten

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In der Fortsetzung des Klassikers "Der Junge im gestreiften Pyjama" wird die Geschichte von Gretel erzählt, der älteren Schwester der Familie.
Gretel hat den Holocaust und die Nachkriegszeit überlebt. In ihrer Erzählung nimmt sie uns, den Leser/die Leserin, auf ihre einzelnen Lebensetappen die sie beschritten hat mit und wechselt dabei kapitelweise von früheren Ereignissen zu dem heutigen Zeitpunkt. Gretel erweist sich dabei als scharfsinnige und überaus feinfühlige Erzählerstimme, die gerade durch emotionale Gedankengänge an die Geschichte fesselt. Die Schuldfrage, wie viel Verantwortung an den damaligen Massenmorden und Verbreitung der NS-Ideologie, ein junges Mädchen tatsächlich hat, lässt sich auch nach Ende des Buches nicht einstimmig beantworten. Die eigene Meinung dazu muss sich jeder selber bilden, aber um eine Schuldzuweisung geht es in erster Linie auch nicht. Der Entwicklungsraum von Gretel, ausgehenden von einem naiven jungen Mädchen zur einer reflektierenden älteren Dame, die ihre Vergangenheit nie abschütteln konnte, wird auf eine emotionale, aufwüllende Weise erzählt, sodass ich das Buch kaum aus den Händen legen mochte und konnte. Gerade die Entwicklung der letzten Ergeignisse im Buch geben der Geschichte noch einen guten und sehr spannenden Abschluss.

"Als die Welt zerbrach" ist keine leichte Lektüre und sie hallt mir auch noch Tage nach der Beendigung des Buches nach. Eine klare Leseempfehlung für alle, die ein Buch mit mehr Tiefgang lesen wollen. 5 von 5 Sternen gibt es von mir.