Schreckliche Erinnerungen

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tweeny Avatar

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Rein optisch kann man gleich erkennen, dass dies eine Fortsetzung von "Der Junge im gestreiften Pyjama" ist.
In diesem Buch blickt jetzt die Protagonistin Gretel auf ein sehr langes Leben zurück, das in Deutschland begann und sie zunächst mit ihren Eltern und dem jüngeren Bruder nach Polen führte, wo ihre Familie zerbrach.
Ihr Vater war Nazi, was sie, so jung sie auch gewesen sein mag, in den Augen von vielen auch zu einem Mittäter machte und sie selbst fühlt sich ihr ganzes Leben schuldig.
Selbst ihre Flucht in verschiedene Länder, lässt sie niemals ihre Vergangenheit wirklich hinter sich lassen, wie sehr sie es auch versucht sie vor ihren raren Kontakten zu verbergen. Einige Male glaubt sie einen Weg gefunden zu haben glücklich zu werden und dann holt sie ihre Vergangenheit, die eigentlich mehr die ihrer Eltern ist, mit Wucht wieder ein.
Als sie, inzwischen über 90 Jahre alt, sich mit dem 9-jährigen Sohn ihrer neuen Nachbarn anfreundet, beginnt sie sich noch einmal mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen um am Ende richtig Stellung zu beziehen und Frieden mit sich zu schließen.
Dieses Buch ist von Anfang an und bis zur letzen Seite spannend und dabei subtil quasi einmal aus Tätersicht erzählt. Da Gretel aber kein Täter im wahren Sinne des Wortes ist, kann man sich gut in sie hineinversetzen.