Schuld und Sühne

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boondocksaint Avatar

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John Boyne schafft es genau wie bei dem Vorgängerbuch, Der Junge mit dem gestreiften Pyjama, erneut, den Leser direkt zu Beginn in seiner Welt abzuholen und mitzunehmen. Dieses Mal erleben wir die Geschichte, die einmal im heutigen London spielt und zum anderen die Jahrzehnte nach dem Ende des 2. Weltkriegs aufarbeitet, aus der Perspektive von Gretel, der älteren Schwester von Bruno.

Die Hauptfrage des Buchs ist: Wo endet Schuld? Dabei geht es sowohl um die Frage, ob wir die Schuld eines Vorfahren mittragen müssen als auch um die zeitliche Dimension, wann Schuld endet und man ein neues Leben beginnen kann. John Boyne gelingt es, diese Frage in den verschiedenen Episoden aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten, ohne dabei das Tempo des Buches aus den Augen zu verlieren.

Dazu kommt die zweite große Frage: Welche Konsequenzen haben unsere Handlungen (oder gerade die Momente, in denen wir nicht gehandelt haben)? Auch hier gibt es keine einfachen Antworten und die Auflösung schafft es erneut, zu überraschen und zu schockieren.

Insgesamt ein erneut hervorragendes Buch von John Boyne!