Umgang mit Schuld

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lumoje Avatar

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An dem sehr schönen Buchcover erkennt man sofort, dass es sich um eine Fortsetzung des Romans "Der Junge im gestreiften Pyjama" handelt.
"Als die Welt zerbrach" spielt auf zwei Zeitebenen - einmal die Nachkriegsjahre und dann in der heutigen Zeit.
Gretel reflektiert ihr langes Leben. Wir erfahren, wie es ihr und ihrer Mutter nach dem Krieg erging, wo sie gelebt hat und warum sie nun in England lebt. Parallel dazu lernt Gretel in der heutigen Zeit den Jungen Henry kennen, der mit seiner Familie in die Wohnung unter ihr gezogen ist. Großes Thema des Romans ist Schuld. Inwieweit können Kinder verantwortlich gemacht werden für das Handeln der Eltern? Was kann man tun, wenn anderen Gewalt angetan wird? Wie lebt man mit dem ewigen Gefühl der Schuld? Kann man eine Schuld begleichen?
Einfühlsam beschreibt Boyne die Fragen und man kann das Handeln der Protagonist*innen nachvollziehen.
Ein Buch, das sich sehr gut liest, kurze Kapitel hat ("Eins lese ich noch!"...) und durch den regelmäßigen Wechsel der Zeitebenen kommt man auch nicht durcheinander. Ich fand es äußerst interessant und empfehle es unbedingt weiter.