Familiengeschichte mit Wurzeln im besetzten Norwegen

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emma winter Avatar

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Die Leseprobe hat mir gut gefallen, aber das lag in großen Teilen an der Geschichte und nicht am Schreibstil. Diesen empfinde ich als schnörkellos, fast schon kühl. Er erinnert mit seinen vielen Hauptsätzen an ein Tagebuch. Es wird festgehalten, was geschehen ist, wenig gefühlsbetont, eher sachlich und nüchtern.
Umso mehr hat mir die Geschichte gefallen, die sich bereits über drei Generationen erstreckt und wichtige Themen wie die Besetzung Norwegens im zweiten Weltkrieg oder die Behandlung der sogenannten "Deutschenmädchen" thematisiert. Gerade habe ich in einem anderen Roman (Das letzte Bild) über die "Deutschenmädchen" und ihre Behandlung gelesen und dass es erst sehr spät, nämlich 2018, eine offizielle Entschuldigung gegeben hat.
Es zeichnet sich bereits ab, dass Lilla eines der 14.000 Kinder aus diesen Beziehungen zwischen deutschen Soldaten und Norwegerinnen sein könnte. Da auch der Vater von Juni unbekannt ist, stellen sich viele Fragen zur Vergangenheit der Familiengeschichte.
Ich würde den Roman sehr gerne weiterlesen, der bereits ein gutes Stück Spannung aufgebaut hat und durch die verschiedenen Zeitebenen besonders interessant ist.