Wenn Timing alles ist – und trotzdem nicht zählt

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miine.xx Avatar

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„Als ich dich traf“ war für mich ein echtes Lese-Highlight – spannend, emotional und einfach wahnsinnig mitreißend. Die Grundidee, dass Daphne für jede Beziehung einen Zettel mit Namen und Beziehungsdauer bekommt, hat mich sofort fasziniert. Wie lebt man, wenn man (vermeintlich) schon weiß, wie lange etwas hält? Diese Frage zieht sich wie ein feiner roter Faden durch die Geschichte und bringt so viele Gedanken und Gefühle mit sich, die ich gar nicht mehr losgeworden bin.

Daphne ist für mich das Herz des Buches. Sie war mir von Anfang an sympathisch – nahbar, reflektiert, dabei gleichzeitig unsicher und stark. Ich habe mich oft in ihren Gedanken wiedergefunden und fand es beeindruckend, wie ehrlich sie mit sich und ihren Beziehungen umgeht. Besonders schön fand ich auch die Dynamik zu Hugo, ihrem besten Freund und Ex-Freund – da steckt so viel Geschichte drin, dass man das Knistern und die Vertrautheit fast selbst gespürt hat.

Der Schreibstil von Rebecca Serle war genau mein Geschmack: flüssig, gefühlvoll und mit kleinen Sätzen, die ganz leise unter die Haut gehen. Ich hatte vorher noch nichts von ihr gelesen, aber jetzt verstehe ich, warum so viele von ihr schwärmen.

Die Geschichte hatte für mich genau die richtige Mischung aus Herz, Tiefe und Überraschung. Ich wollte unbedingt wissen, wie es mit dem geheimnisvollen Zettel ohne Zeitangabe weitergeht – und wurde nicht enttäuscht. Das Ende hat mich zwar nicht komplett aus der Bahn geworfen, aber es war stimmig und hat mich nachdenklich zurückgelassen.

Für mich ein sehr gelungenes Buch, das mehr ist als nur eine Liebesgeschichte. Es geht um Selbstfindung, um Timing im Leben und um den Mut, Dinge zuzulassen, auch wenn man ihr Ende kennt. 4,5 von 5 Sternen – mit ganz viel Herz!