Von Berlin nach Botswana… und zurück

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peedee Avatar

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Pressereferentin Maria Henk arbeitet schon lange in der Politik und ist stets auf Draht und im Einsatz. Doch irgendwie fehlte etwas. Sie beschliesst, eine kurze Auszeit zu nehmen und eine Rangerausbildung in Botswana zu machen. Erstaunlicherweise findet sie in der Wildnis sehr viele Parallelen zu ihrem gewohnten Alltag in Berlin…

Erster Eindruck: Ein Zebra mit rosa Streifen – herrlich! Gestalterisch ist das Cover nicht unbedingt mein Fall, aber auffällig ist es allemal, ebenso der Buchtitel, der Lust auf mehr macht.

Die Einblicke in den hektischen Alltag einer Pressesprecherin haben mich leicht gestresst – das wäre definitiv nichts für mich. Ich finde ihre Idee, eine Rangerausbildung zu machen, grossartig. Sich einfach mal aus dem gewohnten Alltag ausklinken und etwas ganz anderes machen – die Komfortzone verlassen… Also: weg aus dem Politikdschungel Berlin, hinein in die Wildnis von Botswana, erste Station Maun, der viertgrössten Stadt des Landes mit 60‘000 Einwohnern. Das Land ist etwa eineinhalb Mal so gross wie Deutschland und im weltweit grössten Binnendelta leben über 120 Säugetierarten und mehr als 450 verschiedene Vogelarten. Beeindruckend (es stimmt eben schon: „lesen bildet!“).
Amüsant fand ich die Vorstellung der Autorin, dass es für sie in Afrika nun ein paar Wochen keine Regeln geben würde – aber da hat sie sich sehr getäuscht! Es gibt sehr wichtige – sogar überlebenswichtige – Regeln, die es unbedingt zu befolgen gibt. Interessant fand ich, woher ihre „Rangerazubi“-Kollegen kamen und was deren Beweggründe für diese Ausbildung waren.

„Ich brauchte den Perspektivwechsel, um zu erkennen, was für ein unfassbar spannendes Leben ich hier eigentlich habe.“

Fazit: Als ich den Untertitel des Buches „Wie ich in der afrikanischen Wildnis die deutsche Politik verstehen lernte“ las, war meine äusserst eloquente Äusserung „wie bitte?“. Aber die Vergleiche, die die Autorin von der Wildnis zur Politik aufzeigte, waren äusserst gelungen und sehr gut nachvollziehbar. Das Buch war aufgrund der geringen Seitenzahl, der interessanten Erzählweise und den bildhaften Beschreibungen schnell ausgelesen. Was für mich zu knapp ausfiel, war die Erklärung, was eigentlich die Aufgaben eines Rangers sind. Von mir gibt es 4 Sterne.